Johannes, 25 Jahre, kam direkt aus dem Studium zu KPMG. Hier ist er inzwischen Assistant
Manager im IT-Fokus-Team im Bereich Audit.
Lieber Johannes, zunächst einmal: Wie bist du zur Informatik gekommen und warum hast du dich für KPMG entschieden?
An der Arbeit mit Computern hatte ich schon immer meinen Spaß. In der Oberstufe habe ich
Informatik bereits als Schulfach wählen können. Das habe ich im Studium so fortgesetzt und im
Bachelor Angewandte Informatik und im Master reine Informatik studiert. Neben dem Studium habe
ich dann als Entwickler gearbeitet. Die reine Entwicklung wurde mir aber sehr schnell zu einseitig. Auf
der Suche nach mehr Abwechslung habe ich mich in der Beratung umgeguckt. Auf KPMG bin ich
dabei das erste Mal auf einer Karrieremesse gestoßen. Damals stand das Thema IT aber noch nicht
so stark im Fokus. Ein wenig später war ich schließlich auf einem Vortrag von einem Partner der
Cyber-Security Einheit aus München. Nach einem guten Gespräch am Stand von KPMG habe ich mich
dann direkt beworben.
Und wie sieht heute ein typisches Projekt für dich aus?
KPMG ist ja sowas wie der TÜV, nur in der Buchführung. Die Hauptaufgabe des IT-Fokus-Teams ist
es dabei, die klassischen Auditteams zu unterstützen. Wir gucken uns die IT-Systeme der Mandanten
genauer an. Bei einem neuen Projekt geht unser Manager mit dem Prüfungsteam ins Gespräch und
schätzt die Größe und Komplexität ein. Dann bekommen die Prüfungsleiter das Budget und ein
Planungsmemo. Da steht drin, welche IT-Systeme geprüft werden müssen und ob es Besonderheiten
gibt. Mit dem Memo gehen wir dann zum Mandanten. Dort gehen wir mit der IT vor Ort durch einen
Fragenkatalog zur IT-Landschaft. Wenn wir alle Fragen geklärt haben, erstellen wir eine Liste mit
allen Dingen, die geprüft werden müssen. Die Ergebnisse der Prüfung gießen wir schließlich in einen
Abschlussbericht und sprechen mit dem Mandanten alle wichtigen Punkte durch.
Was war bisher dein kniffligstes Projekt?
Besonders komplexe Systeme mit vielen Eingangskanälen, über die neue Daten in die Systeme
eingespielt werden, sind besonders knifflig. Das sind zum Beispiel Webshops, in die
Kundenbestellungen eingehen. Hier dann die Datenflüsse aufzunehmen, nachzuverfolgen und
sicherzugehen, dass man die Datenflüsse wirklich weitgehend erfasst hat, ist immer wieder
spannend. In den letzten Jahren haben wir ein solches Mandat wiederholt geprüft. Das System ist
eine lebende Landschaft, die immer wieder umgestellt wird. Dort alle Eingangskanäle im Blick zu
behalten, ist also eine Art Katz- und Mausspiel. So etwas auf der technischen Ebene zu analysieren
und dann aufzunehmen ist immer wieder eine große Herausforderung.
Welche Skills braucht jemand, der bei euch anfangen will, und was kann man bei euch lernen?
Was man mitbringen sollte, ist ein gutes Verständnis von Computern. Das Konstrukt Server-
Datenbank sollte in Grundzügen bekannt sein. Das kann man zwar alles lernen, aber es macht den
Einstieg leichter. Was man nicht mitbringen muss, sind SAP-Kenntnisse und was es im Einzelnen für
verschiedene Software gibt, die eingesetzt wird. Das lernt man vor allem on-the-job. Wenn man bei
uns startet, begleitet man das Team erstmal auf Mandaten, in denen SAP im Einsatz ist, und
bekommt eine Grundeinführung in das Programm. Danach fängt man mit einfachen Aufgaben an und
arbeitet sich von den grundlegenden Kontrollen wie die Überprüfung der Passwort Parameter zu den
komplexen Prozessen wie Einkauf und Verkauf vor. Nachdem man bei uns war, kann man sich
weitgehend sicher in SAP bewegen. Wenn man danach einmal nicht weiß, wo sich etwas in der
Software befindet, dann weiß man auf jeden Fall, wie man es finden kann. Als ITler habe ich darüber
hinaus auch viel über Wirtschaftsfragen und Buchführung gelernt.
Wie gestaltest du in deinen Projekten die Zukunft mit?
Da die Jahresabschlussprüfungen im Winter stattfinden, hat unser Team im Sommer Zeit für
Entwicklungsthemen. Wir arbeiten dann an Fragen, wie wir unseren Prüfungsansatz verbessern oder
automatisieren können. Mit solchen Automatisierungen machen wir den Audit effizienter. Wir haben
außerdem sogenannte Sommercamps. Da halten wir im Team einzelne Workshops zu Themen, in
denen wir uns besonders gut auskennen. So stellen wir den teaminternen Wissenstransfer sicher und
bilden uns konsequent weiter.
Und zu guter Letzt: Was bewunderst du an deinem Team am meisten?
Mein Team wurde erst 2017 gegründet. Dadurch sind wir noch nicht so groß und die Stimmung ist
sehr familiär. In unserer Region haben wir regelmäßige Treffen und gehen abends mal Lasertag
spielen. Auch während Corona treffen wir uns virtuell zum Afterworkevent. Einmal jährlich gibt es
außerdem ein deutschlandweites Treffen. Im Anschluss daran wird in der Regel noch privat eine
Skifahrt organisiert, an der alle, die Lust haben, teilnehmen können. Alles in allem verstehen wir uns
sehr gut und arbeiten gerne miteinander.