Ob Ihr aus der Elektrotechnik kommt oder als Quereinsteigende: Wichtig ist, dass Ihr Bock auf Software habt. – Andreas Zosel
Mit einem Special zu IoT/Embedded Systems fand am 21. Oktober 2021 das Virtual Job Event von get in IT statt. Im Rahmen des job I/O-Programms berichteten Expert:innen aus der IT-Branche von ihren Erfahrungen aus der Praxis und gaben Tipps für Deinen Jobeinstieg. Im Live-Chat beantworteten die Speaker:innen Deine Fragen.
Mit dabei war Andreas Zosel mit seiner Live-Session zu High Performance Computing. Er berichtete aus dem spannenden Arbeitsalltag der drei kleinen Teams von Elektrobit am Standort Radolfzell, die auf Embedded Systems und Security spezialisiert sind und gab Einblicke in die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Soft- und Hardware für Autos.
Du hast das Live Event verpasst? Kein Problem! Schau Dir den Deep Dive von Andreas hier einfach gemütlich an.
Hier siehst Du die Session der job I/O in voller Länge:
Andreas Zosel stellte den Standort von Elektrobit in Radolfzell vor, welche Teams vor Ort arbeiten und wie viele Mitarbeiter:innen dort sind. Er gab einen Einblick in ein High Performance Computing Projekt und erklärte, worauf es im High Performance Computing ankommt.
Speaker
Andreas Zosel studierte Informatik an der TU Dresden.
Nach seinem Diplom begann er 2004 als Navigation Engineer bei Advanced Driver Information Technology in Hildesheim. Seit 2010 ist er bei Elektrobit in verschiedenen Positionen, unter anderem als Projektleiter und Teamleiter für 6 Jahre in Shanghai. Seit 4 Jahren ist er Niederlassungsleiter in Radolfzell am Bodensee. Er freut sich darauf den Standort Radolfzell und die spannenden Aufgaben im Bereich Automotive Security vorzustellen.
Unternehmen
Eine Familie aus Expert:innen
Auch wenn das Unternehmen insgesamt 3.500 Mitarbeitende beschäftigt, geht es an Andreas’ Standort in Radolfzell sehr familiär zu. Hier, ganz in der Nähe des herrlichen Bodensees, sind derzeit 24 Spezialist:innen in drei verschiedenen Teams am Werk:
Das erste Team unterstützt die Kunden – das sind die Fahrzeughersteller, die in der Automobilbranche auch als OEMs (Original Equipment Manufacturer, also Originalausrüstungshersteller) bezeichnet werden – im Umgang mit der Basis-Software, schult und supportet, entwickelt, testet und integriert. Wenn Du hier startest, lernst Du sehr schnell sehr viel über die Entwicklung von Embedded Software, bekommst einen breiten Systemüberblick und hast eine Menge Kundenkontakt.
Das zweite Team befasst sich vor allem mit der Produkt- und Projektentwicklung für Sicherheitsthemen im Bereich der AUTOSAR, also der weltweiten Entwicklungspartnerschaft zwischen Herstellern und Zulieferern der Automobilbranche sowie der Software- und Elektroindustrie. Um Hackerangriffe im Auto zu vermeiden, bietet das Security-Team verschiedene Features für eine sichere Kommunikation innerhalb, aber auch zwischen den verschiedenen Steuergeräten an. Das wird zum Beispiel unterstützt durch kryptografische Algorithmen, die in Radolfzell entwickelt, getestet, optimiert und in Hard- und Software umgesetzt werden. Hier wirst Du zum echten IT-Security-Profi.
Beim dritten Team dreht sich alles ums High Performance Computing. Technologisch spielt Linux hier eine Rolle, ein Hypervisor und Virtuelle Maschinen kommen zum Einsatz, die Software wird mit Github verwaltet, und im Gegensatz zu den anderen Teams wird hier mehr auf C++ gesetzt. Diesen spannenden Bereich stellt Andreas uns ein wenig genauer vor.
High Performance Computing
In Radolfzell werden Softwarekomponenten wie z. B. OP-TEE entwickelt, ein Betriebssystem, das eine sichere, von der Hardware getrennte Ausführungsumgebung bereitstellt. Des Weiteren bastelt das Team an Lösungen für Schlüssel-, Zugangs- und Identitätsmanagement, kryptografischen APIs und Anwendungen zur Systemdiagnose.
Worum es beim High Performance Computing geht, versteht man am besten, wenn man die drei entscheidenden Trends im Bereich Automotive betrachtet, die Einfluss auf die Hardware- und die Softwarearchitektur haben:
E-Mobility: Während die Hardware-Komplexität reduziert wird, steigt die Komplexität der Software an, was zur Entwicklung eines zentralen Auto-Computers führt, von dem aus alles gesteuert werden kann.
Autonomes Fahren: Man braucht hohe Datenvolumen, um die ganzen Video- und anderen Sensordaten zu verarbeiten. Sicherheit spielt eine Rolle, aber auch Performance, also die Fähigkeit, schnell auf Umwelteinflüsse zu reagieren. Für die Software bedeutet das Anforderungen wie Ausfallsicherheit, Verfügbarkeit und eine serviceorientierte Architektur.
Mobilitätsdienste bedingen eine Verbindung vom Auto in die Cloud und die Möglichkeit, die Dienste über die Luftschnittstelle zu aktualisieren. Mit der Konnektivität kommen hohe Ansprüche an die Sicherheit auf: Neben der Zuverlässigkeit des Systems muss das Team garantieren, dass das Auto nicht gehackt werden kann.
Aus diesen Gründen hat Elektrobit zusammen mit anderen Partnern die Adaptive AUTOSAR-Architektur eingeführt. Sie kam bereits in mehreren Projekten zum Einsatz, etwa im Beispielprojekt ICAS1. Die Abkürzung steht für den Incar Application Server, der bei Volkswagen in verschiedenen Fahrzeugen im MEB – im modularen elektrischen Baukasten – eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um eine zentrale Steuereinheit, die die zuvor über 60 im Auto verteilte Funktionen in einem Gerät verbindet. Die Software kommt in der VW-ID-Familie zum Einsatz, die ersten Autos fahren bereits damit herum.
Eure Fragen
Was muss ich mitbringen, wenn ich bei Elektrobit starten möchte?
Gibt es ein Mentorenprogramm für Neueinsteiger:innen?
Hat Elektrobit eine Homeoffice-Regelung?
Ist die Bodensee-Region ein kleines Silicon Valley?
Wir sind hier am Bodensee und genießen das Leben entsprechend – besonders in den Sommermonaten. – Andreas Zosel
- 01:10 – Vorstellung Elektrobit am Standort Radolfzell
- 03:00 – Was macht Elektrobit aus?
- 12:30 – Was ist High Performance Computing
- 17:30 – Fragen aus dem Live-Chat