Medieninformatik kombiniert angewandte Informatik, Psychologie, Soziologie und Design mit dem breiten Feld der Medienwissenschaften. Das Studium dreht sich rund um die Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Der Computer wird dabei nicht nur als passives Werkzeug angesehen, sondern als aktives Medium zwischen Mensch und Computeranwendung bzw. zwischen mehreren via Computer kommunizierenden Menschen. Wie man diese Interaktion steuern und verbessern kann, sind zentrale Themen im Studium.
Seit seiner Erfindung ist der Computer im Arbeits- und Privatleben immer präsenter und wichtiger geworden. Mit seinem flächendeckenden Einzug in die privaten Haushalte wurde die Entwicklung von userfreundlichen, grafischen Benutzerschnittstellen zu einer neuen Herausforderung. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung von Medien (Text, Bild, Audio und Video) war es nur eine Frage der Zeit, bis sich aus diesem Teilgebiet der Informatik ein eigenständiger Studiengang bildet. Im Sommer 1990 wurde er europaweit erstmalig an der Hochschule Furtwangen von Fritz Steimer ins Leben gerufen.
Im Studium lernst Du, die sogenannte Human-Computer-Interaction (HCI) zu optimieren und interaktive Systeme benutzergerecht zu gestalten. Die noch sehr junge Forschungsrichung beschäftigt sich mit allen Aspekten digitaler Medien, insbesondere mit Multimedia- und Webentwicklung. Neben den klassischen Inhalten eines Informatikstudiums erwarten Dich daher medienspezifische Veranstaltungen aus den Bereichen Medienökonomie, Mediengestaltung und Medienpsychologie sowie Grundlagen der Kommunikationswissenschaften.
Medieninformatik kannst Du nicht nur als eigenen Studiengang belegen, sondern auch im Rahmen eines Informatik-, Wirtschaftsinformatik- oder medienwissenschaftlichen Studiums. Die Fachbezeichnungen und Schwerpunkte sind sehr unterschiedlich: z.B. Digitale Medien, Mobile Informatik, Interaktives Entertainment oder Game Engineering. Welche Module Dich im Einzelnen erwarten, hängt von der jeweiligen Hochschule ab. Seit etwa 1996 entstanden eine ganze Reihe von Studiengängen und Forschungsansätzen, die die Informatik mit medienwissenschaftlichen Ansätzen verknüpfen. Um ungeplante Überraschungen zu vermeiden, solltest Du dich im Vorfeld also gut informieren.