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Arbeiten ohne Obstkorb? Corporate Benefits heute

Welche Sozialleistungen und Goodies wirklich was wert sind

Von Bylle Bauer

 

 

Corporate, Employee oder Fringe Benefits gehören zum guten Ton in jeder Stellenanzeige und hoffentlich auch jedes Unternehmensalltags. Diese nicht-finanziellen Zusatzleistungen versüßen den Arbeitsalltag, steigern die Motivation der Mitarbeitenden und helfen Unternehmen überdies, sich als attraktiver Arbeitgeber vom Wettbewerb abzuheben. Denn auf dem aktuellen Arbeitsmarkt gilt es, Top-Talente wie Dich anzulocken, zu halten und glücklich zu machen.

Für Unternehmen bringt es auch finanzielle Vorteile, Zusatzleistungen anzubieten. Zum Beispiel darf Dein Arbeitgeber bis zu 500 € pro Jahr für Gesundheitsleistungen wie eine Grippeimpfung oder ein Programm zur Stressbewältigung für Dich ausgeben – und muss diese tollen Gesten nicht versteuern. Gut für Dich, denn viele Unternehmen machen inzwischen ausgiebig Gebrauch von umfangreichen Corporate-Benefit-Programmen und versuchen aktiv, Dir die Chance zu geben, Work und Life in Balance zu halten.

Doch Vorsicht: Nicht alles, das Du unter "das bieten wir Dir" findest, ist wirklich eine tolle Zusatzleistung. Was nützt Dir zum Beispiel der Firmenparkplatz ohne Auto? Lass uns gängige Benefits doch mal genauer unter die Lupe bringen! 

Sind das Benefits – und wenn ja, was für welche?

Das sollen Benefits sein?

Hoffentlich liest Du Dir Stellenanzeigen immer genau durch! Denn schon an diesem Punkt kannst Du einen ersten Eindruck davon bekommen, aus welchem Holz das Unternehmen geschnitzt ist, bei dem Du Dich bewerben möchtest.

Manche Unternehmen listen Dinge auf, die gar keine Benefits sind. Wenn Dein potenzieller Arbeitgeber zum Beispiel die folgenden Formulierungen benutzt, hake besser nochmal nach:

  • leistungsgerechte Vergütung: Frag lieber mal nach, was das genau in dem Zusammenhang bedeutet. Bekommst Du auf Dein reguläres Gehalt noch was on top, wenn Dein Team besonders gut performt? Oder erhältst Du den gesamten, vereinbarten Lohn nur, wenn Du gewisse – am besten noch stetig steigende – Ziele erreichst?

  • Home-Office nach Absprache: Diese Formulierung kann bedeuten, dass Du nur in Ausnahmefällen von zuhause aus arbeiten kannst. In der heutigen Zeit ist es für viele Bewerber:innen ein Ausschlusskriterium, wenn sie nicht remote arbeiten können.

  • weniger als 30 Urlaubstage: 30 Tage Urlaub sind mittlerweile Standard und alles drunter kommt bei Bewerber:innen zu Recht nicht gut an. Manche Unternehmen wissen das und führen die Urlaubstage gar nicht unter “Das bieten wir Dir” auf. Frag auf jeden Fall nach, wenn nichts dazu in der Jobbeschreibung steht!

Work, Life und die Balance

Die Sehnsucht nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance und das Streben nach Purpose, also einem tieferen Sinn hinter der eigenen Arbeit, steigen mit zunehmendem Alter prozentual an, sind aber auch den jüngeren Generationen oft wichtiger als ein dickes Gehalt. Da sollte man ja meinen, dass Unternehmen vor allem in diesem Bereich mit tollen Vorteilen aufwarten.

Nun, in der Realität wird die Liste der Benefits in den meisten Unternehmen noch von Dinos wie der betrieblichen Altersvorsorge angeführt. Dabei ist ein Zuschuss zur bAV eigentlich Pflicht und vermögenswirksame Leistungen sind längst Standard – ein Beispiel dafür, warum Unternehmen ihre Angebote regelmäßig auf Aktualität überprüfen sollten!

Mobilitätsbenefits

Warum möchte ein Unternehmen, dass Du mobil bist? Damit Du ungehindert zur Arbeit kommen kannst natürlich! Typische Benefits, die Deine Bewegungsfähigkeit sicherstellen, sind ein Jobticket oder immer öfter auch ein Firmenrad. Umweltbewusste Unternehmen setzen inzwischen auf schnieke E-Bikes oder die Bahncard 100. Ein Dienstwagen spielt vor allem in Berufen mit hoher Außendienstkomponente und sehr traditionell denkenden Unternehmen noch eine Rolle. 

Mit Jobrad-Option kannst Du Dir ein richtig cooles Bike aussuchen. 

Die angebotenen Mobilitätsbenefits sollten zum Image und den Werten der Firma passen. Klar gibt es bei einem Automobilhersteller besonders gute Autoleasing-Konditionen. Wenn ein Bio-Unternehmen aus ökologischen Gründen auf Flüge verzichtet und konsequent eine No-Flight-Policy verfolgt, ist das durchaus auch eine Info, die für manche Bewerber:innen interessant und für manche Firmen wettbewerbsentscheidend sein könnte!

In welcher Form auch immer Dein potenzieller neuer Arbeitgeber Dir Mobilitätsbenefits anbietet: Bevorzugst Du eine Remote-Anstellung, frag lieber nach, ob der Bezug dieser Leistungen mit irgendwelchen Erwartungen an Deine Bürozeiten in Verbindung steht. 

Arbeitszeitenbenefits

Flexible Arbeitszeiten machen die Arbeit mit dem Leben vereinbar und sollten eigentlich Standard sein! Bist Du selbst für die Einteilung Deiner Arbeitszeit verantwortlich, so kannst Du sie prima den aktuellen Erfordernissen Deiner Arbeits- und Lebenswelt anpassen. Du kannst Deine Stunden zum Beispiel in heißen Projektphasen hochfahren oder einen Arzttermin wahrnehmen, ohne Dir dafür Urlaub nehmen zu müssen. Du kannst für den freien Tag extra Überstunden sammeln oder Dein Kind von der Kita abholen, wann immer das nötig ist.

Im Lockdown hat sich gezeigt, dass digitalisierte Unternehmen auch dann funktionieren, wenn die Mitarbeiter:innen von zuhause aus arbeiten. Weil Homeoffice mit einer Reihe an Annehmlichkeiten wie Zeiteinsparungen oder Jogginghosen unterm Jacket verbunden ist, möchten viele Angestellte es auch jetzt nicht aufgeben. Die Info, ob die Homeoffice-Option immer noch gilt, gehört theoretisch immer in die Benefits. Fehlt die Angabe in der Stellenanzeige, erkundige Dich besser, warum das so ist und inwiefern ein hybrides Modell mit einer Mischung aus Office und Remote Work sich nach Deinen Vorstellungen realisieren lässt.

Wie und von wem wird im Unternehmen Deine Arbeitszeit eigentlich gemessen? Häufig basieren Angaben zur Länge der Stunden, die Du täglich arbeitest, auf Vertrauen. Zeiterfassung ist hingegen nichts per se Schlechtes. Sie dient auch Deiner eigenen Kontrolle, damit Du Dich nicht überarbeitest oder Überstunden vergütet bekommst, ob in Form eines Freizeitausgleichs oder einer Auszahlung. Beim Thema Überstunden stehen diejenigen Arbeitgeber am besten da, die die stärkste Mitarbeitendenorientierung an den Tag legen. Und das heißt nun mal: Seine Leute schützen und aktiv gegen die Verheizung durch sich selbst oder andere vorzugehen.

Wie gesagt, 30 Urlaubstage sind am Markt mittlerweile Standard. Wer noch mehr zu bieten hat – etwa extra frei von Weiberdonnerstag bis Rosenmontag oder ein paar Tage Sonderurlaub für Weiterbildung oder soziales Engagement – hebt sich wiederum positiv gegenüber dem Wettbewerb ab und sollte damit nicht vorm Berg halten!

Weiterentwicklungsmöglichkeiten

Weiterbildungen gehören nicht ohne Grund zu den beliebtesten Benefits: Du schlaust Dich zu Themen auf, die Dir helfen, Deinen Job noch besser zu machen. Das Unternehmen profitiert also auf direkte Weise davon. Aber Du genauso, denn das erworbene Wissen kann Dir auch dann keine:r mehr nehmen, wenn Du eines Tages Lust haben solltest, weiterzuziehen.

Allerdings ist nicht jedes Angebot gleich hochwertig. Eine hauseigene Academy in den Benefits klingt gut, aber frag im Vorstellungsgespräch ruhig mal explizit nach den Kursen, die es da so gibt – die Qualitätsrange ist riesig. Gerade für Softwareentwickler:innen sind Unternehmen verlockend, die eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung leben und coole Events wie Code Dojos, Hackathons und User Groups zu bieten haben. Manche Arbeitgeber stellen Dir sogar Sonderurlaub für Deine fachliche Weiterentwicklung zur Verfügung.

Hier gilt: Greif zu! Mach Gebrauch von Weiterbildungsangeboten, wenn Dich was interessiert und nutze die sich bietenden Gelegenheiten. Auch auf relevanten Fachmessen kannst Du Dich z.B. in Masterclasses und auf Vorträgen zu relevanten Themen weiterbilden. Frag mal, welches Budget in dem Bereich so vorgesehen ist! 

Auch als Erwachsene:r nochmal die Schulbank drücken.

Unternehmenskultur

Wir verbringen so viel Lebenszeit damit, unseren Job zu tun, dass wir uns dabei möglichst wohl fühlen sollten. Aber es gibt auch Individuen unter uns, die einfach keine Lust haben, jeden Tag bis 18 Uhr im Büro zu bleiben, um mit dem Chef noch eine Runde Playsi zu zocken oder auf Firmenevents Dauergast in der Fotobox zu sein. Das hat ja nichts mit ihrer fachlichen und menschlichen Qualifikation zu tun. Eine Kultur, die für Menschen Raum bietet, die keine Lust auf Socialising haben, ist eigentlich die High-End-Version einer auf Spaß fokussierten Kultur.

Aber klar, viele Menschen mögen Tischtennis, Darts oder Kicker und rauschende Firmenevents, und in vielen coolen Unternehmen bekommen sie die auch. Manche Unternehmen bauen Areas zum Chillen für zwischendurch auf und stellen Dir eine Hängematte oder ein Bällebad hin. Familienfreundliche Benefits wie eine Firmen-Kita, großzügige Elternzeit-Regelungen oder Zuschüsse zur Kinderbetreuung und flexible Teilzeitmodelle kommen nicht nur bei Eltern gut an. Damit kann ein Unternehmen allgemein ein Zeichen für die Wertschätzung setzen, die es seinen Mitarbeitenden entgegenbringt. 

Zusatz- und Sozialleistungen

Bonuszahlungen und Prämien sind tricky, denn sie müssen versteuert werden. Oft bleibt von der stattlichen Summe, die Du aufgrund besonderen Einsatzes obendrauf bekommst, nicht viel übrig. Deshalb gibt es zahlreiche nicht-finanzielle Zusatzleistungen, die ein Unternehmen Dir anbieten kann.

Viele Unternehmen bieten auf speziellen Portalen Rabatte auf das eigene Portfolio an und beteiligen sich an Gutschein-Systemen. Auf einschlägigen Plattformen kannst Du vom Kaffee to go über ermäßigte Kosmetika bis hin zu Tank- und Erlebnisgutscheinen günstiger an alles Mögliche herankommen, wenn Du im Bonusprogramm bist. Du brauchst dafür anders als für mehr Gehalt weder Steuern noch Sozialabgaben zahlen. 

Feelgood: Was weckt das Wohl der Mitarbeitenden?

Lass uns über Obst & Wasser sprechen

Unsere Reise wäre nicht komplett, ohne über den viel zitierten Obstkorb und das Gratis-Wasser zu reden. Mal ehrlich: Das Wasser in den meisten Unternehmen ist aufbereitetes Leitungswasser. Dieses nicht kostenlos zur Verfügung zu stellen, wäre ausgesprochen fragwürdig. Leider gibt es immer noch vereinzelt Unternehmen, die nicht mal so einen Aufbereiter bzw. Wasserkästen in der Küche stehen haben und bei denen Du selbst Dein Wasser mitbringen musst.

Heute yum, morgen ugh: Und da gammelt es nun, das Obst im Büro.

Obst hingegen ist genau wie Home-Office ein anschauliches Beispiel dafür, wie Benefits sich im Laufe der Zeit verändern. Eine Studie über die Mengen des während Corona verrotteten Büro-Obstes würde sicher erschreckende Ergebnisse zutage fördern. Seither hat der Obstkorb schon ein bisschen an Popularität eingebüßt und lohnt sich vielerorts heute immer noch nicht, weil weiterhin viel remote gearbeitet wird. Außerdem mag nicht jede:r Früchte, manche sind sogar dagegen allergisch. Andererseits nimmt einem auch kaum wer eine Banane krumm. Wenn die Belegschaft Lust auf Obst hat: gut, wenn nicht, auch ok. 

Gesundheit und Ernährung als Verantwortung des Unternehmens

Als Demonstration, dass dem Unternehmen das leibliche Wohl seiner Mitarbeitenden am Herzen liegt, kommen in größeren Firmen schon mal eigene Köch:innen aufs Tapet. Eine subventionierte Kantine, Lunchgutscheine oder kostenlose Softdrinks und Snacks sind ebenfalls nette Zuwendungen für die Mägen der Crew.

Angebote, die der körperlichen Gesundheit zugutekommen, sind ebenfalls bei vielen Angestellten beliebt. Aber der Besuch im hauseigenen Fitnessstudio, bei den Yogakursen, Impfaktionen und Präventionsmaßnahmen sollte auf jeden Fall freiwillig sein und im Unternehmensalltag auch so rüberkommen. Sowas kannst Du an der Stellenanzeige leider nicht erkennen. Deshalb frag gern mal nach, wie rege die Angebote genutzt werden und ordne die Antwort für Dich ein.

Auch die psychische Gesundheit ist ein Faktor, auf den mehr und mehr Unternehmen aufmerksam werden. Einer DAK-Studie aus 2022 zufolge gehören Depression, Burnout und Dauerstress zu den häufigsten Ursachen für Fehltage. Aber es genügt nicht, hier und da ein Angebot gegen Stress zu machen, wenn der Arbeitsalltag nicht mit-entstresst wird. Die Erkenntnis, dass psychische Gesundheit ein wichtiges Thema ist, das Raum verdient, sollte im Unternehmen gelebt werden und sich auch im täglichen Doing wiederfinden.

Das Wichtigste an Benefits

Die besten Benefits sind die, die Du als solche empfindest – genauso wie Deine Kolleg:innen, die alle unterschiedliche Bedürfnisse haben. Denn was nützen die tollsten Vorteile, wenn sie nur Mittel zum Zweck sind? Gute Benefits sollten die positive, offene und tolerante Haltung des Unternehmens gegenüber den Mitarbeitenden widerspiegeln. Das bedeutet auch, dass man den Menschen zuhören und individuelle Bedürfnisse erfüllen muss, die nicht von Standards abgedeckt werden können. Nicht umsonst haben immer mehr Unternehmen ein eigenes People & Culture Management, das sich über solche Themen Gedanken macht.

Wenn Du z.B. eine Hundehaarallergie hast, findest Du das beliebte Benefit “Bürohund” vielleicht gar nicht so toll. Ein guter Arbeitgeber, der wirklich an Dir interessiert ist, wirft hier aber nicht direkt die Flinte ins Korn, sondern versucht vielleicht, Dir einen allergiefreien Raum anzubieten oder Deine Bürozeiten mit denen des Hundes abzustimmen.

Außerdem sollten Benefits mit der Zeit gehen, sonst sind sie mit der Zeit vielleicht gar keine mehr! Der Obstkorb war mal eine nette Geste – die sich btw steuerlich für die Unternehmen absetzen lässt – und ist es in manchen Fällen auch weiterhin, aber wird niemals das Zünglein an der Waage sein, wenn es um eine Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen geht. Wer richtig was bei seinen Mitarbeitenden reißen will, drückt seine Wertschätzung individuell aus und beschränkt sie vor allem nicht auf lobende Worte und Schokolade, sondern zeigt sie durch das aktive Einbinden seiner Leute in Themen, die für das Unternehmen von Bedeutung sind. 

tl;dr:
  • Benefits sind nicht-finanzielle Zusatzleistungen, die Dein Arbeitgeber Dir anbietet, um Dich als Kandidat:in für sich zu interessieren und Dir Dein Arbeitsleben bei ihm so angenehm wie möglich zu machen.
  • Klassiker sind betriebliche Altersvorsorge und vermögenswirksame Leistungen. Beliebt sind Benefits wie flexible Arbeitszeiten, Remote-Optionen und Devices, die Du auch privat nutzen darfst.
  • Benefits verändern sich im Laufe der Zeit, sowohl individuell als auch gesellschaftlich. So wollen Väter heute Elternzeit und der Obstkorb gammelt in einer Remote-Kultur vor sich hin. Während früher der Job das Wichtigste war, steht heute das Leben im Vordergrund bzw. die Balance muss stimmen.
  • Benefits müssen vor allem eins: Dir etwas bringen. Also sprich mit Deinem Arbeitgeber und sag ihm, was Du brauchst. Wenn er cool ist, versucht er, Dir wie allen Mitarbeitenden Möglichkeiten zu schaffen, um zufrieden und hindernisfrei zu arbeiten.
 

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