Ist das der richtige IT-Job für Dich?
Ein sicherer Job, ein gutes Gehalt oder ein Team, das wirklich zusammenhält – was ist Dir wichtiger? Die Antwort kann entscheidend sein für die nächste Station Deiner IT-Karriere. Einer aktuellen forsa-Umfrage zufolge, denkt mehr als jede:r dritte Beschäftigte in Deutschland aktuell über einen Jobwechsel nach. Dabei liegen die Gründe je nach Alterskohorte unterschiedlich – bei einigen geht es ums Geld, bei anderen eher um die Belastung im aktuellen Job. Ob Du schon in Deine IT-Karriere gestartet bist oder den Berufseinstieg noch vor Dir hast: Schauen wir uns einmal an, welche Faktoren Arbeitnehmende, die bereits im Berufsleben stehen, für besonders wichtig erachten. Das gibt Dir die Möglichkeit, Dir einmal fundierte Gedanken über Deine Bedürfnisse und Prioritäten in Jobfragen zu machen und Dich schließlich für die richtige Stelle zu entscheiden!
Dynamische Karrierepfade
Ein Leben lang beim gleichen Arbeitgeber? Das galt eine Zeit lang in vielen Berufen als Ideal, hat aber mit der aktuellen Arbeitsmarktrealität nicht mehr viel zu tun. Während mehr als zehn Prozent der Babyboomer bis zur Rente bei ihrem ersten Arbeitgeber arbeiten, sind jüngere Generationen deutlich wechselwilliger. Das zeigt sich vor allem bei Millennials (also den Geburtenjahrgängen 1981 bis 1996), von denen 36 Prozent offen für einen neuen Job wären und acht Prozent sogar aktiv am Jobwechsel arbeiten und noch stärker in der Gen Z: Hier ist fast die Hälfte offen für einen Jobwechsel, elf Prozent davon planen ihn schon konkret.
Was Dir bei Deinem Arbeitgeber wichtig ist, bleibt natürlich eine sehr individuelle Entscheidung. Die Studienergebnisse geben aber schon Aufschluss, dass hier an verschiedenen Punkten der Karriere – oder auch des Lebens – die Prioritäten unterschiedlich gelagert sind.
Faktor: Jobsicherheit
Da sind sich fast alle Angestellten einig: Das Vertrauen, dass der Job sicher ist und die Kündigung nicht vor der Tür steht, spielt für zwei Drittel der Befragten, die sich noch voll im Berufsleben befinden (also Gen X, Millennials und Gen Z) eine entscheidende Rolle. Dabei spielen natürlich Aspekte wie Planbarkeit, finanzielle Absicherung und Stabilität eine wichtige Rolle. Aber auch die Motivation sich weiterzuentwickeln und in neue Aufgaben „reinzufuchsen“ steigt mit der Gewissheit, langfristig geschätzt zu werden. Dass Floskeln wie ein „krisensicherer Arbeitsplatz“ in dynamischen Zeiten wie heute nicht so standfest sind, wie Du Dir das vielleicht wünschen würdest, haben die letzten Jahre gezeigt. Wenn Dir Jobsicherheit aber auch sehr wichtig ist, könnten Buzzwords wie ein „unbefristeter Arbeitsvertrag“ in Stellenanzeigen oder Jobverhandlungen ein wichtiges Argument sein.
Faktor: Team
Besonders in der Gen Z ist der Zusammenhalt im Team ein wichtiger Faktor für einen Job. Für 70 % bedeutet die Bindung zu den Kolleg:innen auch die Bindung an das ganze Unternehmen. In Anbetracht der Tatsache, wieviel Zeit Du perspektivisch mit diesen Menschen verbringen wirst, ist es umso wichtiger, dass die zwischenmenschliche Chemie stimmt. Wie sympathisch das bestehende Team ist, kannst Du bevor Du einen Job antrittst, häufig nicht so genau wissen. Nicht immer bekommst Du die Gelegenheit, Dein zukünftiges Team in der Bewerbungsphase kennenzulernen. Aber es gibt auch andere Indizien: Fördert das Unternehmen Teambuilding aktiv, z. B. durch Programme oder Events? Gibt es feste Bürotage oder regelmäßige Meetings, an denen das Team zusammenkommt? Falls viel Kontakt zum Team für Dich eine Rolle spielt – in welche Richtung auch immer – lohnt es sich nach solchen Hinweisen Ausschau zu halten.
Faktor: Spannende Aufgaben
Das ist einerseits irgendwie klar, aber doch wichtig aktiv zu bedenken: Reizen Dich die Aufgaben, die Dich im Job erwarten? Mehr als die Hälfte aller befragten Arbeitskräfte geben das als wesentlichen Faktor an, bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zu bleiben – in der Gen Z sind es sogar 60 %. Was spannend ist und was weniger, das entscheidest dabei Du selbst. Auch innerhalb eines Jobprofils variieren die tatsächlichen Aufgaben von Stelle zu Stelle teilweise stark. Je nach Branche, Produkt und Größe des Arbeitgebers, kannst Du z. B. als Admin allein für die komplette IT eines mittelständischen Betriebs zuständig sein oder Teil eines spezialisierten Teams in einem Konzern. Klar, in den wenigsten Jobs macht jeder Tag gleich viel Laune. Aber wenn Du einmal im Job bist und merkst, dass Du regelmäßig zum Feierabend schon denkst: „Puh, morgen wieder der gleiche Zirkus“, ist es vielleicht an der Zeit, über den Tellerrand zu schauen: Was macht Dir in Deinem Job am meisten Spaß? Was würdest Du gerne mehr machen? Und warum? Bevor Du das Handtuch wirfst, lohnt es sich hier auch das Gespräch mit Vorgesetzten zu suchen und zu überlegen, welche Entwicklungsmöglichkeiten sich für Dich anbieten könnten.
Faktor: Work-Life-Balance vs. Work-Life-Integration
Flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Optionen, Remote Work oder Vier-Tage-Woche – die Arbeitswelt bietet heute viele Modelle, die die viel beschworene „Work-Life-Balance“ individueller gestaltbar machen, als das vielleicht noch vor einigen Jahren war. Dabei solltest Du Dir im Klaren sein, dass eine Trennung von „Work“ und „Life“ in der Realität Unsinn ist, denn Arbeit ist ja Teil Deines Lebens – und bei ca. 40 Stunden pro Woche kein unwesentlicher. Deshalb wird der Begriff heute auch kritisch gesehen. Denn er verleitet dazu, Arbeit als das „notwendige Übel“ zu kategorisieren, dass „dem Leben“ entgegensteht. Alternativ setzt sich mancherorts deshalb die Vorstellung der „Work-Life-Integration“ durch. Hier geht es nicht darum, Arbeit und Privatleben gegeneinander auszuhandeln, sondern die Arbeit als Teil des Lebens zu verstehen, der bestmöglich integriert werden will. Was Dich persönlich glücklicher macht, ist am Ende natürlich individuell. Studien legen aber nahe, dass die meisten Arbeitnehmenden tatsächlich von einer gelungenen Integration mehr profitieren als einer strikten Trennung von Beruf und Privat. Dabei ist besonders für die jüngeren Generationen das Home Office ein entscheidender Faktor: Für mehr als ein Viertel der Angestellten aus Gen Y und Z ist das Einschränken von Remote-Work-Möglichkeiten sogar ein möglicher Kündigungsgrund.
Faktor: Gehalt
Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Auch der spannendste Job wird zum Problem, wenn Du davon nicht Leben kannst. Als IT-Talent hast Du in der Regel viel Arbeit in Deine Ausbildung gesteckt, ob in der Hochschule oder im Ausbildungsbetrieb. Das möchtest Du bestimmt auch vergütet sehen. Und damit bist Du nicht allein, denn gerade für 79 Prozent der Gen Z ist ein höheres Gehalt Grund für einen Jobwechsel und steht damit an Kündigungsgründen auf Platz eins. Dabei ist gerade zu Beginn Deiner IT-Karriere die Frage nach einem fairen Gehalt für Dich wahrscheinlich besonders schwierig einzuschätzen. Diese Unsicherheit spiegelt sich auch in den Umfragewerten wider: Mehr als die Hälfte bewerten es sehr positiv, wenn Arbeitgeber auf Gehaltstransparenz setzen. Ab Juni 2026 werden ungefähre Gehaltsangaben in Stellenanzeigen Pflicht. Das soll einen großen Schritt in Richtung Gehaltstransparenz darstellen, bildet aber auch „nur“ das durchschnittliche monatliche oder jährliche Basisgehalt ab. Damit Du schon heute nicht ganz unvorbereitet in die Gehaltsverhandlung bei Deinem Arbeitgeber gehen musst, kannst Du Deinen „Marktwert“ als IT-Berufseinsteiger:in in unserem Gehaltsrechner checken:
Finde heraus, wie viel Du in der IT-Welt verdienen kannst.
Gehalt ausrechnenDer perfekte IT-Job: Was zählt für Dich?
Die Entscheidung für einen Job oder einen Wechsel ist keine einfache Checkliste, sondern eine persönliche Abwägung. Was für Dich heute zählt, kann morgen schon anders aussehen – je nach Lebensphase, Prioritäten und Erfahrungen. Vielleicht steht für Dich aktuell die Jobsicherheit im Vordergrund, während Du in ein paar Jahren mehr Wert auf flexible Arbeitszeiten oder andere Faktoren, wie z. B. einen attraktiven Unternehmensstandort legst. Auch gutes Führungsverhalten erweist sich für viele gerade in der Phase des Berufseinstiegs als wichtiger Faktor, denn es beeinflusst nicht nur das tägliche Arbeitsklima, sondern auch Deine langfristige Entwicklung. Denn am Ende ist es nicht der perfekte Job auf dem Papier, der zählt – sondern der, der zu Deinen Zielen, Werten und Deinem Leben passt.
- Immer mehr Fachkräfte denken über einen Jobwechsel nach – aus ganz unterschiedlichen Gründen.
- Jobsicherheit, Teamspirit, sinnvolle Aufgaben, Gehalt und Flexibilität zählen zu den Top-Faktoren.
- Was dir wichtig ist, hängt stark von deiner Lebensphase und deinen persönlichen Werten ab. Die richtige Jobwahl ist eine individuelle Abwägung – mit Raum für Entwicklung.