Was macht ein Webentwickler?

Web Developer aka Miracle Worker aka Wizard aka "It works on my machine"

Deborah Liebig
Mann vor Computerbildschirmen

Die meisten sind sich einig, dass das Internet-Angebot zu neunzig Prozent aus Schrott besteht. Die restlichen zehn Prozent sind von mir.

Anwendungsentwickler:innen, die sich auf Webtechnologien spezialisiert haben, müssen heute deutlich mehr realisieren können, als die traditionell statischen, technisch übersichtlichen Websites. Mit Umfang, Komplexität und Dynamik der Webanwendungen steigen auch die Anforderungen an die Entwickler:innen.

Was sind Deine Aufgaben?

Du stellst Dich der Herausforderung, weil Du ein hundertprozentiger Digital Native und im Internet zuhause bist? Hier erfährst Du, was Dich erwartet, wenn Du Dich für den Einstieg in der Webentwicklung entscheidest.

Als Web Developer bzw. Web Engineer (auch Web- oder Multimedia-Programmierer:in genannt) entwirfst und entwickelst Du webbasierte Softwarelösungen – kurz: Webanwendungen. Neben der Planung von Design und Architektur kümmerst Du Dich auch um die Weiterentwicklung, Wartung und nachträgliche Optimierung bereits bestehender Websites bzw. Web-Applikationen.

Im Gegensatz zu reinen Anwendungsentwickler:innen nutzt Du Hypermedia-Dokumente zusammen mit dem Browser als Benutzerschnittstelle. Auch in Bezug auf die Darstellung von Inhalten und die Site-Navigation bestehen hier konzeptionelle Unterschiede. Deine Aufgaben als Web Developer umfassen die Programmierung serverseitige Skripte und der Schnittstellen zwischen verschiedenen Systemen (Systemintegration). Du bist außerdem für die Entwicklung und Anbindung von Datenbanken sowie das Management der Autoren- und Redaktionssysteme zuständig.

Typischerweise führst Du als Webentwickler:in Anforderungsanalysen durch und implementierst automatisierte Tests sowie server- und/oder browserseitigen Code. Bei Unternehmenswebsites mit globalem Fokus müssen zusätzlich Internationalisierungs- und Lokalisierungsprozesse durchgeführt werden.

Wenn es um die Entwicklung von Web-Services oder -APIs geht, kann es sein, dass Du es ausschließlich mit Web Developern zu tun hast. In der Regel arbeitest Du jedoch vom Entwurf bis zur Umsetzung mit Webdesignerinnen und Conceptern zusammen, um die optische Gestaltung und technische Realisierbarkeit im Blick zu behalten. In vielen interdisziplinären Teams sind daneben Marketing-Experten und E-Business-Strateginnen mit von der Partie.

Wo kannst Du arbeiten?

Webentwickler:innen sind in fast jeder Internet-, Medien- und Fullservice-Agentur zu finden, sowie in den meisten Organisationen mit eigener IT-Abteilung. Größere Unternehmen, insbesondere im Bereich E-Commerce (z.B. Online Shopping, Paid Content), sind ebenfalls auf professionelle Webentwickler:innen angewiesen, ebenso die Betreibenden hochkomplexer Portalsysteme, wie z.B. Foren und Community Websites.

Worauf kannst Du Dich spezialisieren?

Als Webentwickler:in hast Du dieselben Möglichkeiten zur Schwerpunktsetzung wie ein Software Developer. Also: Architektur, Programmierung oder Datenbanken. Darüber hinaus ist Dein Verantwortungsbereich in die Frontend- und Backend-Entwicklung unterteilt. Je nach Deinen Stärken und Interessen kannst Du Dich ganz auf die Client- bzw. Server-Seite fokussieren. Fullstack-Developer sind auf beiden Seiten zuhause.

Für Web Developer gilt wie für fast alle IT-Berufe: Je größer das Unternehmen, desto spezifischer sind Deine Aufgaben. Du kannst Dich dort beispielsweise auf die Datenbankanbindung konzentrieren oder auf die Generierung von Benutzerschnittstellen. In kleinen Unternehmen kann es dagegen sein, dass Deine Aufgaben auch die Bereiche Webdesign, Digital Marketing, Visibility oder Suchmaschinenoptimierung (SEO = Search Engine Optimization) umfassen.

Bist Du eine Webentwickler:in?

Bei der Webentwicklung spielen viele unterschiedliche Technologien zusammen. Von daher beherrschst Du alle Tools der Softwareentwicklung und hast neben verschiedenen Skript-, Template- und webspezifischen Programmiersprachen auch grafische Layouts in deinem Werkzeugkoffer.

Zu Deiner Grundausstattung gehören:

  • HTTP
  • HTML
  • CSS
  • Java
  • C#
  • C++
  • JavaScript
  • AJAX
  • XML
  • PHP
  • SQL

Als Frontendler:in besitzt Du vor allem Erfahrung in JavaScript (speziell: jQuery) sowie mit GUI Frameworks. Für Backend-Profis sind HTTP, JavaScript (speziell: Node.js), Web Services sowie relationale Datenbanken (SQL) an der Tagesordnung. Objektorientierte Programmierung (OOP) hast Du ebenfalls im Repertoire.

Neben den technischen Kenntnissen bringst Du auch methodischen Fähigkeiten mit, z.B. in der Anforderungsanalyse oder Software-Architektur. Du kennst Dich neben Content Management Systemen (CMS) und Templates idealerweise auch mit Testkonzepten aus. In jedem Fall liebst Du Teamwork und tauschst Dich gerne mit Deinen Kolleg:innen aus.

Was kannst Du verdienen?

Dein Gehalt als Webentwickler:in wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Die Branche, die Größe Deines Unternehmens und auch Dein Abschluss wirken sich nicht unerheblich auf die Zahl auf dem Gehaltszettel aus. Im Schnitt verdient ein Webentwickler 47.700 €. In unserer Gehaltsstatistik erhältst Du einen Überblick über die Gehälter aller Branchen, Unternehmensgrößen und weiterer Faktoren, die die Höhe Deines Gehalts beeinflussen.

TL;DR:
  • Als Webentwickler:in entwirfst und entwickelst Du webbasierte Softwarelösungen für unterschiedliche Endgeräte.
  • In der Regel arbeitest Du eng mit Webdesignerinnen und Conceptern zusammen.
  • Fullstack-Developer sind sowohl für Front- als auch Backend zuständig. Du kannst Dich aber auch auf die Client- oder Server-Seite spezialisieren.