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Rückfragen im IT-Vorstellungsgespräch

„Haben Sie noch Fragen?“ Mit diesen eigenen Fragen überzeugst Du als Informatiker:in

Von Jenny Tiesler

 

 

Check, Du bist zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Du steckst in den fachlichen Vorbereitungen, hast zum Unternehmen recherchiert und fleißig bei LeetCode Coding-Challenges zu den in der Stellenbeschreibung genannten Technologien geknackt? So weit so gut. Es gibt aber noch diese eine Frage am Ende des Bewerbungsgesprächs, die Du vielleicht nicht auf dem Schirm hast, auf die Du Dich unbedingt vorbereiten solltest:

„Haben Sie noch Fragen?“

Hier kommt die Gelegenheit, zu zeigen, dass Du nicht nur auf fachliche Fragen vorbereitet bist, sondern auch, dass Du Dich intensiv mit der Stelle und dem Unternehmen auseinandergesetzt hast. Statt ein unsicheres „Nein, im Moment nicht“ auszusprechen, wähle selbstbewusst die Variante „Ja, einige“ und leg los.

Warum sind eigene Fragen so wichtig?

Deine Antwort auf die Frage „Haben Sie denn noch Fragen?“ kann darüber entscheiden, ob die Position, um die Du Dich gerade bewirbst, wirklich zu Deiner beruflichen Zukunft passt. Mit Deinen Rückfragen zeigst Du nicht nur Eigeninitiative und eine proaktive Arbeitsweise, sondern kannst auch prüfen, ob das Unternehmen und die Arbeitsweise im Team zu Dir passen. Das Gespräch verläuft idealerweise auf Augenhöhe und soll Dir als Kandidat:in ebenfalls ein realistisches Bild vermitteln. Du kannst nachhaken und herauskitzeln, welche Verantwortlichkeiten und welche Firmenkultur Dich bei dem potenziellen Arbeitgeber erwarten.

Mit klugen Fragen zeigst Du:

  • Dein Interesse. Personalverantwortliche schätzen es, wenn Sie Deine Motivation und Eigeninitiative erkennen können.

  • Dein fachliches Potenzial. Beeindrucke die fachliche Leitung, indem du zeigst, dass du weiterführende Gedanken über Problemstellungen gemacht hast und gezielte Rückfragen stellst.

  • Deine gute Vorbereitung. Intelligente Rückfragen spiegeln Deine sorgfältige Arbeitsweise wider.

Außerdem bieten Dir Rückfragen die Möglichkeit,

… wichtige Infos einzuholen, die bisher noch nicht zur Sprache kamen.

… zu prüfen, ob die Stelle Deinen Erwartungen und Vorstellungen entspricht.

Beispielfragen aus verschiedenen Bereichen

Klar, Du kannst Dir eine ganze Liste an möglichen Fragen aus dem Netz ziehen, um einen kleinen Fragenkatalog zu haben. Bedenke dabei bitte, dass Du mit jeder Frage etwas über Dich aussagst. Statt nach den verwendeten Technologien zu fragen, die wahrscheinlich ohnehin in der Stellenanzeige genannt werden, erkundige Dich, wie das Unternehmen auf dem neuesten Stand bleibt. Vielleicht kannst Du Deine Frage als Aufhänger nutzen und von einem eigenen Projekt sprechen, bei dem Du eine API mit Chat-GPT nutzt und damit die Effizienz gesteigert hast.

Damit Du eine Idee davon bekommst, wie "gute" Fragen formuliert sein können, schauen wir uns ein paar Beispielfragen aus unterschiedlichen Themenbereichen an.

Aufgaben & Verantwortung

Als Berufseinsteiger:in ohne Praxiserfahrung wird Dir eine genaue Vorstellung von den Arbeitsabläufen, die Dich erwarten fehlen. Fragen aus dieser Kategorie helfen Dir, Deine künftige Rolle besser zu verstehen und Verantwortlichkeiten zu klären. Du willst wissen, was Dein Daily Business ist, wo Schnittstellen sind und wie flexibel Du sein musst, wenn Deine Backend-Kolleg:in ausfällt? Bei diesen Fragen geht es darum, Deine Vorstellungen mit der Job-Alltagsrealität abzugleichen.

  • Wie sind die Arbeitsabläufe im Team und an Schnittstellen z.B. abteilungsübergreifend organisiert?

  • Können Sie Beispiele geben, welche Herausforderungen auf mich warten?

  • Wenn Du Dich als Developer bewirbst, willst Du vielleicht wissen, wie das Team mit komplexen Architekturproblemen umgeht.

  • Welchen Freiraum gibt es, um eigene Lösungsansätze auszuprobieren?

  • An welchen Projekten arbeitet das Team aktuell und was sind die größten Herausforderungen?

  • Für Consultants mit weniger Technik-Background könnte es eine wichtige Info sein, wie das Unternehmen die Implementierung bei Kund:innen umsetzt.

  • Wie groß ist das Team, wie setzt es sich zusammen? Gibt es die Möglichkeit, das Team vorab kennenzulernen?

  • Wie ist das Onboarding strukturiert? Gibt es einen Buddy oder eine Mentor:in?

  • Werden regelmäßig Feedbackgespräche z.B. auch im ganzen Team geführt?

Rahmenbedingungen & Arbeitsplatz

Deine Zufriedenheit und Produktivität hängt stark mit Deinem Arbeitsumfeld zusammen. Brauchst Du die Möglichkeit, Dich auch mal zum Coden zurückzuziehen oder Dich im Büro mit Deinen Kolleg:innen zu einer Kreativrunde im Design-Thinking-Prozess zusammenzusetzen, um euer MVP zu überabeitet? Fragen rund um Deinen Arbeitsplatz zeigen den Unternehmensvertreter:innen, dass Du Deine Arbeitsweise, Deine Präferenzen und schließlich Deinen Output gut einschätzen kannst.

  • Wenn Home-Office eine Option ist, wie wird es umgesetzt? Gibt es feste Tage im Büro oder zu Hause? Wie fördert das Unternehmen die kreative Zusammenarbeit z.B. zwischen UI-Design und Entwicklung, insbesondere im Home-Office?

  • Wie oft musst Du z.B. als IT-Consultant bei Kund:innen vor Ort sein?

  • Kannst Du Dir im Anschluss an das Gespräch den Arbeitsplatz anschauen?

  • Gibt es Unterstützung bei der Betreuung von Kindern wie Betriebskitas?

  • Achtet das Unternehmen auf die physische und psychische Gesundheit der Angestellten und setzt auf ein betriebliches Gesundheitsmanagement?

Technologien

Je nachdem für welchen IT-Job Du Dich bewirbst, hast Du im fachlichen Teil des Bewerbungsgespräches Fragen rund um verwendete Sprachen, Frameworks, Sicherheitskonzepte oder IT-Architekturen pariert. Wenn Du genauer nachhaken willst, wie das Unternehmen auf cloud-native umstellt oder seine Nachhaltigkeitsbilanz mit Green Coding verbessern möchte, hast Du jetzt die Möglichkeit, gezielt nachzufragen. Darüber hinaus eignen sich auch allgemeinere Fragen zu Mega-Trends wie Künstliche Intelligenz oder Big Data. Du zeigst mit Deinen Fragen, dass Du Aspekte der IT-Sicherheit im Hinterkopf hast und auch an strategischen Themen interessiert bist.

  • Werden interne Hackathons veranstaltet z.B. um zwanglos/spielerisch neue Technologien zu testen?

  • Gibt es Beispiele für innovative Technologien oder Tools, die durch interne Hackathons eingeführt wurden und sich positiv auf die Entwicklungsprozesse ausgewirkt haben?

  • Inwiefern achtet das Unternehmen bei der Entwicklung neuer Features auf Umweltaspekte, und gibt es Bemühungen, den CO2-Fußabdruck der Software zu minimieren?

  • Wie ist die Infrastruktur für externe Consultant gestaltet und wie flexibel ist die Auswahl von Hardware und Software?

Perspektiven & Weiterentwicklung

Als IT-ler:in weißt Du, wie wichtig es ist, den Tech Stack immer up-to-date zu halten. Du stehst zwar erst am Anfang Deiner beruflichen Laufbahn, aber mit Fragen rund um berufliche Aufstiegsmöglichkeiten und Karrierewegen, zeigst Du, dass Du langfristig denkst. Du bist bereit, Zeit und Energie in Deine Karriereentwicklung zu investieren. Vielleicht stellt sich auch heraus, dass es in dem mittelständischen Unternehmen keine Möglichkeit für Dich gibt, mehr Verantwortung und perspektivisch eine Führungsposition zu übernehmen.

  • Gibt es für Juniors vorgezeichnete Karrierepfade?

  • Welche Ressourcen stehen Dir für Deine Weiterbildung zur Verfügung?

  • Wie unterstützt das Unternehmen die kontinuierliche Entwicklung der Mitarbeitenden?

  • Gibt es Unterstützung dabei, das eigene Potenzial zu erkennen z.B. durch Mentorship- oder Leadership-Programme?

  • Und ganz konkret: Wie sehen die nächsten Schritte im Bewerbungsprozess aus?

  • Wie ist der Zeitrahmen für die Entscheidungsfindung?

  • Kannst Du den Entscheider:innen noch spezifischere Infos zu Deinen eigenen Projekten bereitstellen?

Je nachdem kann es sein, dass Du im Verlauf des Gespräches schon Antworten auf Deinen kleinen Fragenkatalog bekommen hast oder dass neue Fragen dazu gekommen sind. Ist das Bewerbungsgespräch eher wie ein natürliches Gespräch strukturiert, hast Du zwischendurch bereits die Möglichkeit bei Unklarheiten direkt nachzuhaken und musst nicht bis zum Schluss warten.

Es gibt aber auch strengere Reglements z.B. im öffentlichen Dienst. Hier wird aus Gründen der Vergleichbarkeit ein regelrechter Fragenkatalog abgearbeitet und Du kannst erst am Ende auf Punkte zurückkommen und Rückfragen stellen.

Tipp: Notiere Dir lieber ein paar mehr Fragen. Es kann sein, dass viele Unklarheiten im Gesprächsverlauf ausgeräumt werden. So kannst Du sicher sein, dass Du immer noch eine paar in der Hinterhand hast.  

Fragen nach Gehalt, Arbeitszeiten und Urlaub: Yay oder nay?

Es gibt keine dummen Fragen, oder doch? Im Vorstellungsgespräch trifft dieser Satz nicht ganz zu. Mit einer unüberlegten Frage ganz am Ende kann Dein bisher positiver Eindruck schnell ein paar Kratzer bekommen. Die Meinungen, ob im Job-Interview Fragen nach Urlaub, Work-Life-Balance oder Gehalt gestellt werden „dürfen“, gehen auseinander. Wichtig ist, dass Du mit Fingerspitzengefühl vorgehst. Wenn es für Dich sehr wichtig ist, dass Deine Aufgaben gut planbar sind und Du pünktlich Feierabend machen kannst, weil Du ehrenamtlich beim Technischen Hilfswerk aktiv bist oder Kids in der Stadtbücherei Programmieren beibringst, solltest Du den Punkt ansprechen. Weder Dir noch Deinem Arbeitgeber bringt es etwas, wenn ihr erst nach Deiner Anstellung merkt, dass wichtige Parameter nicht stimmen.

Vermeide aber

1. Fragen, die auf fehlendes Interesse hindeuten

Frage nicht nach Belanglosigkeiten oder Dingen, die Du mit einer einfachen Recherche auf der Unternehmenswebsite schnell selbst rausfinden kannst.

2. Fragen nach Gehalt und Urlaub

Üblicherweise informiert die Personalfachkraft über die Rahmenbedingungen, Arbeitszeitmodelle und Benefits. Es kann sein, dass Du am Ende des Gesprächs nach Deiner Gehaltsvorstellung gefragt wirst. Unser Gehaltsrechner gibt Dir eine verlässliche Gehaltsspanne an, die Du heranziehen kannst. Wird das Thema Gehalt nicht angesprochen, warte lieber bis zum zweiten Gespräch ab und konzentriere Dich darauf, herauszufinden, ob Du, die ausgeschriebene Position und das Unternehmen ein Match seid.

3. provokante Fragen

Das Bewerbungsgespräch soll auf Augenhöhe stattfinden. Das bedeutet, dass Du genauso wie Dein Gegenüber auf Fragen verzichten solltest, die die andere Person in eine schwierige Situation bringen könnte. Du kannst abschließend selbstverständlich fragen, warum Dein potenzielles neues Teamlead bei dem Unternehmen arbeitet. Aber Du musst auch damit rechnen, dass Du nicht erfahren wirst, dass die interne Kommunikation an bestimmten Stellen nicht rund läuft. 

Im Nachgang Fragen stellen: Tipps für zusätzliche Klarheit

Während des IT-Vorstellungsgespräch prasseln so viele Informationen auf Dich ein, die Du erst im Nachhinein vollständig sortiert hast. Es kann also gut sein, dass Dir noch Punkte auffallen, zu denen Du Dir eine Antwort wünschst. Um Unsicherheiten auszuräumen, nutze am besten Deine Dankes-E-Mail am Tag nach dem Gespräch. Das ist der geschickteste Weg, eine Antwort zu bekommen und gleichzeitig Deine Wertschätzung für das Gespräch auszudrücken. Halte Dich dabei so kurz wie möglich und so detailreich wie nötig.

Die Daumen für Dein nächstes Vorstellungsgespräch sind gedrückt! 

tl;dr:
  • Mit Deinen Rückfragen zeigst Du, dass Du Interesse an der ausgeschriebenen Stelle und dem Unternehmen hast.
  • Stelle keine Fragen, die Du Dir mit einer einfachen Recherche selbst beantworten kannst.
  • Deine Fragen im Vorstellungsgespräch helfen Dir herauszufinden, ob die Position Deine Erwartungen erfüllt und Du Dich im Unternehmen perspektivisch wohlfühlen könntest. 
 

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