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Impostor-Phänomen in der IT

Normale Selbstzweifel als Informatiker:in oder schon Hochstapler-Syndrom?

Von Jenny Tiesler

 

 

Du bekommst als Junior Developer den Code von einer Teamkolleg:in und verstehst höchstens die Hälfte der Syntax? Du scrollst Dich stundenlang durch StackOverflow und wechselst sofort zu einem anderen Tab, wenn jemand sich Deinem Schreibtisch nähert? Kommen Dir selbst Gedanken wie "Du hattest bisher einfach nur Glück, dass noch niemand gemerkt hat, wie smelly Dein Code ist" oder "Bestimmt fällt der Kund:in im nächsten Projekt auf, dass ich gar keine Ahnung von SAP habe", bekannt vor? Dann betrifft Dich möglicherweise das sogenannte Hochstapler-Syndrom oder Impostor-Syndrom.

In der IT-Welt ist das "Syndrom" kein Unbekannter: In einer Umfrage unter 17 Tech-Unternehmen gaben 58 Prozent der Angestellten an, Hochstapler-Gefühle zu kennen – darunter auch Giganten wie Amazon und Apple. Als Informatiker:in arbeitest Du in einer Branche, in der eine Innovation die nächste ablöst, ständig neue Features rauskommen und Technologien in rasantem Tempo weiterentwickelt werden. Kein Wunder, dass vor allem unter Software Developern das Gefühl, nicht kompetent zu sein, verbreitet ist. Denn up-to-date zu sein ist nahezu unmöglich.

Ein Interface Design, das von der Kund:in direkt abgenommen wurde, ein komplexer Code, der obendrein noch schlank und gut kommentiert ist – für Menschen, die mit dem Impostor-Syndrom kämpfen, reines Glück oder Zufall. Auf jeden Fall etwas, dass definitiv nichts mit ihren Fähigkeiten zu tun hat. Denn Menschen, die unter dem Hochstapler-Syndrom leiden, fühlen sich oft unzulänglich – egal, wie viel positives Feedback sie bekommen.

Wer mit Impostor zu tun hat, stuft die eigenen fachlichen Kompetenzen als fragwürdig bis nicht vorhanden ein. Um zu erklären, warum man es gemessen an den wenigen Kompetenzen so weit geschafft haben, wird nach externen Gründen gesucht. Die Anforderungen waren einfach sehr niedrig, die Kund:in schon immer leicht zufriedenzustellen und den Code hätte jede:r im Team schreiben können. Ein Phänomen, das längst nicht nur Personen betrifft, die am Anfang ihrer Berufslaufbahn stehen. Auch erfahrene Netzwerkadmins und Senior Consultants kann das Impostor-Syndrom treffen.

In unserem Artikel erfährst Du, was es mit dem Phänomen auf sich hat und welche Tipps und Strategien die innere kritische Stimme zum Schweigen bringen. 

Definition: Was ist das Impostor-Syndrom?

Es gibt eine ganze Reihe Begriffe für das Phänomen, dass in den letzten Jahren immer mehr in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Das Hochstapler-Syndrom wird auch Impostor-Syndrom, Mogelpackung- oder Scharlatan-Syndrom genannt. Da "Syndrom" häufig mit Krankheit oder einer medizinischen Störung assoziiert wird, bevorzugt die wissenschaftliche Forschung den Begriff "Impostor-Phänomen" oder "Hochstapler-Effekt". Denn es handelt sich beim Hochstapler-Gefühl nicht um eine pathologische Störung. Es ist vielmehr ein Selbstkonzept – und zwar eins, das auf Dauer negative Auswirkungen haben kann. Das Impostor-Phänomen beschreibt das Gefühl, dass Menschen sich trotz beruflicher Erfolge und Leistungen in ihrem Beruf nicht kompetent fühlen und Angst haben, als Betrüger oder Hochstaplerin entlarvt zu werden.

Darstellung der eigenen Fähigkeiten mit denen von anderen. In der Selbstwahrnehmung sind erscheinen die eigenen Fähigkeiten viel kleiner als die der anderen.

Quelle: Medium.com

Auch wenn in den letzten Jahren viel öfter über Impostor berichtet wird: Das Hochstapler-Phänomen ist alles andere als ein aktueller Trend: Schon Ende der 70er-Jahre nahmen zwei Psychologinnen in einer Studie die ausgeprägten Selbstzweifel bei beruflich erfolgreichen Frauen in den Blick. Aus heutiger Sicht weiß man, dass Impostor-Gefühle nicht nur bei Frauen auftreten. Die Forschung zeigt, dass jede zweite erfolgreiche Person unter Hochstapler-Gedanken leidet – unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Alter und dem ausgeübten Beruf. 

Zweifelst Du noch oder imposterst Du schon? Versagensängste trotz Erfolg

Ob am Start oder im Laufe Deines Berufslebens, irgendwann wirst Du Momente der Unsicherheit erleben, an Dir und Deinen Fähigkeiten zweifeln und vor einem Vorstellungsgespräch mal Deine komplette Kompetenz in Frage stellen. Häufig treten Zweifel und Unsicherheiten im Bewerbungskontext auf, z.B. wenn Du Deine Programmier-Skills bewerten sollst, wenn Du vor Kund:innen präsentierst oder das nächste Projekt ein Framework benutzt, mit dem Du bislang noch nicht gearbeitet hast. Neue Situationen, ob ein neues Projekt oder eine neue Stelle, lösen bei vielen Zweifel, Unsicherheiten und Versagensängste aus.

Für Dich als Berufseinsteiger:in sind Selbstzweifel ganz normal. Tatsächlich fehlen Dir Skills, die Du erst on the job lernst. Angefangen bei konkreter Praxiserfahrung, die längst nicht jede Informatik-Absolvent:in mitbringt, bis hin zum agilen Arbeiten. Hinzu kommt, dass es gerade in der Tech-Welt und speziell in der Softwareentwicklung oft nicht DIE eine Lösung oder den Königsweg gibt, sondern das richtige Ergebnis oft erst am Ende einer langen Fehlerkette steht. 

Impostor-Selbsttest: Betrifft Dich das Hochstapler-Phänomen?

"Das hätten alle gekonnt", "Das war reines Glück" oder "Auf diesen Job kann ich mich nicht bewerben, dafür reichen meine Kenntnisse in C und C++ nicht" – kommen Dir einige der Gedanken vertraut vor? Vielleicht hast Du auch schon Impostor-Selbsttests im Netz gefunden. Die stammen meist aus unseriösen Quellen und liefern keine professionell fundierten Ergebnisse. Es gibt aber typische Merkmale, die auf die kognitive Verzerrung, die mit dem Hochstaplertum Hand in Hand geht, hinweisen.

Für eine erste Einschätzung können Dir diese Fragen helfen: 

  • Du glaubst, dass Du Dir Deine bisherigen Erfolge nicht verdient hast?
  • Hast Du Angst, jemand könnte merken, dass Du für Deinen Job gar nicht qualifiziert bist? 
  • Sind Deine Erwartungen an Dich höher als an andere?
  • Magst Du kein Lob, weil Du denkst, es nicht zu verdienen?
  • Die meisten könnten Deinen Job genauso gut machen wie Du?
  • Hast Du Angst, Fehler zu machen?
  • Lehnst Du aus Angst vor Fehlern bestimmte Aufgaben von vornherein ab?
  • Fällt es Dir schwer, Kritik anzunehmen? 
  • Bist Du überzeugt, dass Deine Kolleg:innen machen ihren Job besser als Du? 

Du hast ein paar der Fragen oder alle mit "ja" beantwortet? Dann können es erste Hinweise sein, dass Du mit dem Impostor-Effekt struggelst. Don’t panic. Wir schauen später noch auf Strategien, die Dir helfen, das Hochstapler-Gefühl hinter Dir zu lassen. Erstmal machen wir uns bewusst, was genau im Kopf der "Betroffenen" passiert.

Das Hochstapler-Syndrom: ein ewiger Kreislauf

Lass uns einmal genau hinschauen, was die ungerechtfertigten Selbstzweifel bewirken. Bei Menschen, die mit dem Impostor-Phänomen zu tun haben, wird eine auf Dauer zermürbende Negativ-Spirale in Gang gesetzt.

Grafische Darstellung eines typischen Gedanken-Kreislaufs von Menschen mit Impostor.

Neben starken Selbstzweifeln und einer geringen Selbstachtung haben Personen mit Impostor-Phänomen oft einen übertriebenen Anspruch an ihre eigenen Leistungen und Ergebnisse. Dieser Hang zum Perfektionismus führt dazu, dass sie ihre tatsächliche Arbeit sehr geringschätzen und sogar abwerten. Bekommen sie von Kolleg:innen "wider Erwarten" positives Feedback, wird das sofort abgewertet und ihr "Erfolg" klein geredet. Oft sind sie nicht in der Lage, Lob anzunehmen. Für Betroffene fühlt sich das an, als würden sie sich mit fremden Federn schmücken. Mehr noch: das Lob kann als Beweis verstanden werden, dass die Personen es geschafft haben, ihr Umfeld zu täuschen und dient als weiteres Futter für den "Hochstapler".

Regelmäßig schreddern Menschen, die mit Impostor zu tun haben, ihre eigenen Erfolge und messen gleichzeitig ihre Misserfolge mit einem ganz anderen Maß. Eine Verzerrung, die auf Dauer ziemlich ungesund werden kann, wie Du Dir vorstellen kannst. Diese Fehleinschätzung der eigenen Leistung kann dazu führen, dass die vermeintlichen Hochstapler:innen weit unter ihren beruflichen Möglichkeiten bleiben und ihre Kreativität regelrecht blockiert. Du kannst es Dir wie einen eingebauten negativen Filter vorstellen: In diesem werden nur Misserfolge und Fails gesammelt und immer wieder betrachtet. Alle Erfolge und positives Feedback lässt der Filter durch und sie verschwinden sofort. 

Perfektion oder Prokrastination?

Oft entwickeln Menschen mit Impostor-Phänomen eigene Strategien, um nicht aufzufliegen. Die Perfektionist:in seziert alle nur mögliche Szenarien, um auf jedes einzelne davon perfekt vorbereitet zu sein. Ein Workload, der auf Dauer körperlich und psychisch nicht guttut und im schlimmsten Fall zu Burnout oder Depressionen führen kann. Andere wiederum schieben die Arbeit so lange vor sich her, bis sie sich unter massivem Zeitdruck verausgaben. Beide Bewältigungsstrategien sind Wasser auf die Mühlenblätter der Gedankenspirale: Während die perfektionistische Herangehensweise die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns auf ein Minimum reduziert, kann die knappe Bearbeitungszeit aufgrund des Aufschiebens das mögliche Versagen erklären. Ob Du nun prokrastinierst oder alles perfekt vorbereitest und bis ins letzte Detail testest: Beide Strategien dienen dazu, dass das Ergebnis nicht auf die eigenen Fähigkeiten zurückzuführen.

Bist Du als IT’ler:in besonders anfällig fürs Hochstapler-Syndrom?

Wie keine andere Branche ist die IT-Welt geprägt von einer technologischen Schnelllebigkeit. Als Informatiker:in musst Du Dein Tech-Stack immer auf dem neusten Stand halten. Du hast Deine Augen und Ohren immer offen und schaust auch nach Feierabend noch bei Meet-ups und Scrumtischen vorbei und verbringst Dein Wochenende gern mal auf einem Hackathon. Bist Du mal eine Woche off, weil Du im Urlaub bist, sind in der Zwischenzeit gefühlt drei neue JavaScript Libraries erschienen – von neuen No-Code-Low-Code-Plattformen ganz zu schweigen. Für jemanden, der gerne mal an den eigenen Skills zweifelt, bietet die innovationsgetriebene Tech-Branche also jede Menge Futter. Es ist unmöglich, über alles auf dem Laufenden zu sein.

Wer in kreativen Jobs, z.B. im Game Design, oder UI Design arbeitet, leidet eher an Selbstzweifeln. Zum einen wird Kreativität häufig als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit gesehen. Umso schwerer fällt es hier, Kritik nicht persönlich zu nehmen. Zum anderen ist der Output oft weniger gut messbar als z.B. die optimierten Prozesszahlen, die ein Business Analyst vorlegen kann. 

Ein weiterer Fallstrick: Besonders die Softwareentwicklung lebt vom Fehlermachen. Trial-and-Error sind in der Programmierung an der Tagesordnung und Test, die Fehler offenbaren, gehören zum Daily Business. Oft gibt es nicht die eine Lösung, sondern viele. Für Menschen, die geringes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben, liegen hier also einige potenzielle Gefahren fürs Selbstbewusstsein, die zum Stolpersteinchen auf dem Karriereweg werden können.

Die in der IT-Welt weit verbreitete agile Arbeitsweise mit ihrem stetigen, konstruktiven Feedbackschleifen und der offenen Fehlerkultur bietet auf der anderen Seite unsicheren Menschen jede Menge Möglichkeiten, sich eine gute Portion Resilienz und Selbstvertrauen aufzubauen. 

Das Hochstapler-Phänomen: kein Generationen-Ding

Ob Millennial, Zoomer oder Boomer – Selbstzweifel hat im Laufe der beruflichen Laufbahn jede:r mal. Einige Studien sehen die Generation Z als besonders gefährdet. Sie ist die erste, die mit Social Media und den Hochglanz-Vorbildern auf Insta und Co. aufgewachsen ist. Wie keine andere Generation vergleicht sie ihren Alltag mit dem von Millionen anderen und hat verinnerlicht, dass nichts jemals genug ist. Es geht immer schneller, größer, schöner und besser. Aber wie schon erwähnt, untersuchten Forschende schon Ende der 70er-Jahre das Phänomen von Versagensängsten und Selbstzweifeln im beruflichen Kontext – lange bevor es Social Media gab und die Eltern der Generation Z selbst noch Teenies waren. 

Wen betrifft das Impostor-Phänomen: Frauen, Quereinsteiger:innen, "Arbeiterkinder"?

Das Gefühl, nicht ausreichend qualifiziert zu sein, begleitet von der ständigen Sorge, dass es jemandem auffällt, zieht sich über Altersstufen. Und auch vor dem biologischen Geschlecht macht der innere Hochstapler keinen Unterschied, wie die aktuelle Studie von Forschenden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zeigt. Es ist faktisch nicht belegt, dass marginalisierte Gruppen stärker vom Impostor-Phänomen betroffen sind als andere. Einige Studien nehmen aber gezielt z.B. Frauen in den Blick. Schauen wir auf den Frauenanteil in der Tech-Welt, wird leicht nachvollziehbar, dass Du Dich als einzige Frau im Dev-Team stärker unter Beobachtung fühlst – besonders, wenn weibliche Role-Models fehlen. Btw: neben Michelle Obama hat auch Facebook COO Sheryl Sandberg mit Hochstapler-Gefühlen zu kämpfen:

There are still days when I wake up feeling like a fraud, not sure I should be where I am. – Sheryl Sandberg

Wenn Du als erste aus Deiner Familie studiert hast oder auf Umwegen als Quereinsteiger:in zu Deinem IT-Job gekommen bist, kann die stark akademisch geprägte IT ebenfalls einschüchternd wirken und Dich schnell an Deinen Skills und Fähigkeiten zweifeln lassen.

Andersherum könnte man auch die Frage stellen, inwieweit Arbeitsstrukturen rund um New Work (ungesunde) Selbstkonzepte wie das des Hochstaplertums fördern. Der New-Work-Ansatz und die IT-Branche sind beide sehr datengetrieben und oft entscheiden Zahlen über Erfolg oder Misserfolg. Die eigentlich “gute” Transparenz und Vergleichbarkeit kann zu einem sehr starken Leistungsdruck führen. 

Tipps und Strategien gegen das Hochstapler-Gefühl

Was hilft nun gegen das nagende Gefühl, nicht genug zu können und die Angst, dass es der Chef:in irgendwann auffällt, dass Du eigentlich gar nichts kannst und Dich durchgemogelt hast.

  1. Mach Dir Deine Erfolge bewusst! Erinnerst Du Dich an das Bild vom Negativ-Filter? Zeit, Deinen Blick auf Deine Erfolge und Leistungen zu lenken – führe ganz oldschool ab sofort ein Erfolgstagebuch.

  1. Feier Deine erreichten Meilensteine. Ja, wirklich! Belohne Dich, wenn Du ein Ziel erreicht hast, mit einem besonderen Essen, einem Treffen mit Freunden oder einem neuen Game. Du hast etwas geschafft und darfst stolz auf Dich sein.

  1. Vergleiche Dich nicht mit anderen. Jeder Mensch hat andere Stärken und Schwächen. Gehe lieber in den Austausch mit Deinen Kolleg:innen, statt ihren Code mit Deinem zu vergleichen. Jede Menge voneinander lernen könnt ihr z.B. beim Pair Programming.

  1. Setze Dir realistische Ziele. Bevor Du Deine Ziele formulierst, mach Dir bewusst, dass Du Dir wahrscheinlich unerreichbare Ziele steckst. Korrigiere sie nach unten, indem Du z.B. überlegst, welche Leistung Du von einer anderen Person aus Deinem Team erwarten würdest.

  1. Suche Dir Unterstützung und Feedback. Fällt Dir all das schwer, kann Dir die Unterstützung von einer Mentor:in helfen. Sie bringt einen Blick von außen mit und gibt Dir Feedback. 

Was können Unternehmen tun gegen das Impostor-Phänomen?

Nicht nur die Menschen selbst, die mit dem Impostor-Selbstkonzept zu tun haben, auch Unternehmen können durch die Folgen Beeinträchtigungen erleben. Personen mit Hochstapler-Gefühlen bleiben oft hinter ihren Möglichkeiten zurück. Damit können sie auch für ihren Arbeitgeber nicht die Leistung abrufen. Sie sind viele Stunden ihres Arbeitstages mit der Sorge beschäftigt, bloß nicht aufzufliegen. Sie setzen ihre Energie dafür ein, ihre Unfähigkeit zu tarnen, statt ihre Konzentration auf die eigentliche Arbeit – ob Code, Tests, Analyse oder Design – zu richten. Allerspätestens aber haben Unternehmen ein Problem, wenn "Betroffene" mit einem Burn-out ausfallen, z.B. weil sie zur Fraktion "Perfektionist:in" gehören.

  1. Ziele formulieren und Leistungserwartungen definieren

Für Dich als IT’ler:in gehört lebenslanges Lernen dazu. Damit Du Dich aber nicht verlierst im Zertifikate-Dschungel oder Dich selbst zu sehr unter Druck setzt, damit Du ja keinen Tool-Launch verpasst, ist es wichtig, dass Dein Teamlead mit Dir gemeinsam Ziele festlegt. Agile Teams setzen dabei z.B. auf Methoden wie Objectives and Key Results (OKR) und evaluieren alle drei Monate die Ergebnisse und setzen neue Ziele. Oder Ihr vereinbart ganz klassisch im Jahresgespräch z.B., dass Du als angehender IT-Security-Consultant in den nächsten 12 Monaten ein Security-Zertifikat wie den Cyber Security Practitioner oder CompTIA Security+ erwirbst.

  1. Positive Feedbackkultur etalieren

Ein besseres Gefühl für die eigenen Fähigkeiten und erbrachten Leistungen bekommen Mitarbeitende durch regelmäßige Gespräche und Feedbackrunden. In agilen Teams passiert das regelmäßig am Ende von jedem Sprint in der Retro. Ob in der Gruppe oder im Feedbackgespräch unter vier Augen, konstruktives und positives Feedback hilft ein realistischeres Gefühl für die eigene Leistung und Fähigkeiten zu bekommen. Und ganz nebenbei ist positives Feedback ein kleiner Boost für die Motivation.

  1. Offene Fehlerkultur schaffen

Die eigene vermeintliche Unzulänglichkeit und die Angst, dass ihre „Fehler“ auffliegen können, begleitet Menschen mit Impostor-Phänomen im Job-Alltag. Umso wichtiger ist eine Arbeitsatmosphäre, in der Fehler nicht sanktioniert, sondern als Chance betrachtet werden, Abläufe zu verbessern. Mit einem positiven Fehler-Mindset können Unternehmen eine Atmosphäre schaffen, in der Du als Mitarbeitende:r wertgeschätzt wirst mit jedem Fehler. Denn die gehören unweigerlich dazu, ganz besonders bei der Entwicklung von Software.  

tl;dr:
  • Menschen, die mit dem Impostor-Phänomen struggeln, haben große Zweifel an ihren beruflichen Fähigkeiten – und dass, obwohl sie oft sehr erfolgreich sind in ihrem Job.
  • Unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialer Herkunft kann das negative Selbstkonzept auch erfahrene Devs treffen.
  • Am Berufsstart sind Selbstzweifel normal. Vieles lernst Du als IT’ler:in on the job und nicht in der Uni. Wenn Versagensängste und die Angst aufzufliegen den Alltag bestimmen, ist höchstwahrscheinlich das Hochstapler-Syndrom aktiv.
  • Gegen die negative Gedankenspirale können regelmäßigen Feedbackrunden, eine offene Fehlerkultur und ein Erfolgstagebuch helfen.
 

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