Was macht ein IT-Berater?

Die menschliche Schnittstelle mit Kommunikationstalent

Deborah Liebig
Zwei Menschen sitzen sich im Gespräch gegenüber.

Wir modellieren mit BPML die Geschäftsprozesse, die wir als Services über eine SOAP-API und WSDL integrieren und in der n-Tier-Architektur über EJB-Container an das SAP anbinden.

Was sind Deine Aufgaben als IT-Consultant?

Auftraggeber, Aufgabenstellungen, Teams und Rahmenbedingungen ändern sich mit jedem neuen Projekt. Das große Themenspektrum ist perfekt für alle, die sich am Anfang ihres Berufsstarts (noch) nicht festlegen und möglichst viel on the Job lernen wollen.

Als IT-Consultant berätst und unterstützt Du externe Unternehmen bei der Neueinführung oder Weiterentwicklung von IT-Systemen. Deine Arbeit findet hauptsächlich in Form von Projekten statt und nur selten an Deinem eigenen Schreibtisch. IT-Beratung bedeutet: Immer wieder neue Kund:innen und Aufgaben an unterschiedlichen Standorten – nicht nur deutschlandweit, sondern häufig auch international. Bei Großkonzernen mit ausgedehnten Strukturen werden eigene Berater:innen beschäftigt. Als Inhouse Consultant gilt für Dich im Allgemeinen aber dasselbe wie für die extern Beratenden, da Du in der Regel für alle Standorte des Unternehmens unterwegs bist.

Bei Deinen Auftraggebern begleitest Du neue Projekte von der Planung bis zur Umsetzung – egal, ob sie drei Monate oder drei Jahre dauern. Es geht dabei entweder um die IT-Infrastruktur (z.B. betriebliche Netzwerke) oder um Anwendungssoftware (inkl. Fachapplikationen, z.B. zur Zeiterfassung). Dein Ziel ist es, die IT-basierten Arbeitsabläufe effektiver zu machen. Dazu verbesserst und vereinfachst Du die bestehenden Anwendungen und Prozesse oder betreust die Integration neuer Systeme. Auch die anschließende Schulung der Angestellten gehört zu Deinen Aufgaben. In manchen Fällen unterstützt Du das Unternehmen langfristig und sorgst beispielsweise für die kontinuierliche Wartung der IT. Neben der Systemberatung kann sich IT-Consulting auch mit Unternehmensbereichen wie Outsourcing und Management überschneiden.

Sind die Ziele definiert, kümmerst Du Dich um die weitere Planung. Dazu analysierst Du die Geschäftsprozesse und die vorhandene IT-Infrastruktur. Daraufhin entwirfst Du qualitative Strategien, um die Wünsche der Unternehmen umzusetzen. Gerade bei großen Projekten wie Umstrukturierungen oder der Implementierung neuartiger Tools ist es wichtig, dass Du Dich zunächst in der Branche orientierst. Nur dann kannst Du einschätzen, wie und ob Du aktuelle Trends (z.B. Cloud Computing) im jeweiligen Unternehmen sinnvoll einsetzen kannst.

Dein Konzept muss dabei weder mustergültig sein, noch einen Wissenschaftspreis gewinnen. Denn für den, der den Auftrag erteilt, zählt nicht die Theorie, sondern die konkrete Anwendbarkeit in der Praxis. Die Lösung sollte also zum individuellen Betrieb passen und sich an den realen – wirtschaftlichen – Anforderungen orientieren. Meistens erarbeitest Du sie deshalb zusammen mit den Kund:innen.

Danach sorgst Du für die technische Umsetzung. Du entwirfst dazu beispielsweise die entsprechende Software, gibst Hardware-Empfehlungen und betreust das Developer-Team bei der Entwicklung. Dabei vermittelst Du zwischen der IT und den jeweiligen Fachbereichen. In der Regel gibt es mehrere Ansprechpartner:innen für die Kund:in und die Angestellten. Die Projekte werden meistens in Consultant-Teams realisiert.

IT-Berater:innen haben einen herausfordernden, dafür aber sehr spannenden und abwechslungsreichen Job.

Wo kannst Du als IT-Berater:in arbeiten?

Deine Arbeit findet dort statt, wo Kund:innen und Projekte sind. Egal ob Dienstleistende, Industrie- und Handelsbetriebe der unterschiedlichsten Wirtschaftszweige, öffentliche Verwaltungen, Verbände oder Organisationen: Alle suchen IT-Consultants. Im eigenen Unternehmen wirst Du Dich also eher selten aufhalten.

Klassischerweise gibt ein Systemhaus, das für seine eigene Hard- und Software Support anbietet, den Auftrag. Daneben kannst Du für eine Unternehmensberatung mit IT-Schwerpunkt (z.B. SAP) arbeiten.

Die üblichen Verdächtigen sitzen in:

  • Bayern (München, Nürnberg)
  • NRW (Düsseldorf, Köln, Dortmund, Bielefeld, Gütersloh)
  • BW (Stuttgart, Mannheim, Heidelberg)
  • Niedersachsen (Hannover, Oldenburg)
  • Hessen (Frankfurt, Wiesbaden, Kronberg, Kelsterbach, Eschborn)
  • Sachsen (Leipzig, Freiberg)
  • Hamburg und Berlin

Auch wenn sich diese Häuser im Hinblick auf Internationalität, Orientierung auf Kund:innen und Teamarbeit sehr ähnlich sind, kann sich die Art der Beratung im Einzelfall stark unterscheiden. Bevor Du Dich für ein Unternehmen bewirbst, solltest Du Dich also genau informieren und außerdem überlegen, ob Du bei einem "Big Player" oder bei einem der mittelständischen "Hidden Champions" starten willst. Letztere sind meistens spezialisiert und in ihrer Beratungsnische marktführend. Sie haben den Vorteil, dass Du dort in der Regel früher Verantwortung übernehmen kannst.

Worauf kannst Du Dich im IT-Consulting spezialisieren?

Als IT-Consultant stehen Dir alle Einsatzbereiche offen. Die meisten Berater:innen haben einen oder mehrere fachliche Schwerpunkte. Du kannst beispielsweise zum Profi für IT-Architektur, Software, technisches Design, IT-Projektleitung, Anforderungsanalyse, IT-Sicherheit oder Qualitätssicherung werden. Außerdem kannst Du Dich auf eine bestimmte Branche fokussieren, wie z.B. Telekommunikation oder Energiewirtschaft.

Wenn Du Geschäftsprozesse spannend findest und auch vor Top-Manager:innen glänzende Präsentationen halten kannst, hast Du das Zeug zur SAP-Spezialist:in:

Als SAP-Consultant hilfst Du dem Kund:innen bei der Umstellung auf die weltweit eingesetzte Business Software. Wenn sie bereits implementiert ist, entwickelst Du speziell auf das Unternehmen abgestimmte Anwendungskonzepte. Denn SAP ist hochkomplex und funktioniert nur mit individueller Anpassung. Dabei arbeitest Du eng mit den Auftraggeber:innen zusammen. Das Ziel von SAP-Projekten ist die Vereinfachung und Transparenz der Betriebsabläufe. Die genauen Vorstellungen und Maßnahmen können dabei sehr unterschiedlich ausfallen. Denn ein mittelständisches Unternehmen hat andere Anforderungen als ein großer Betrieb. Konkret sorgst Du z.B. für die Verknüpfung von Daten der Käufer:innen aus unterschiedlichen Kanälen, um sie besser nutzbar zu machen. Im Anschluss an die technische Umsetzung und die erfolgreiche Testphase machst Du das Personal fit für die neuen Tools. Auch nach dem Launch bist Du häufig noch für die darauffolgende Wartung zuständig.

Um Dich auf die SAP-Beratung zu spezialisieren, solltest Du Programmiererfahrungen und gute Datenbankkenntnisse mitbringen. Ein grundsätzliches Knowhow in den betriebswirtschaftlichen Lösungen aus dem Hause Walldorf ist Voraussetzung. Wenn Du schon während Deines Studiums praktische Erfahrungen in SAP gesammelt hast oder sogar im Besitz des weltweit anerkannten TERP10-Zertifikats bist, hast Du die besten Chancen.

Bist Du eine IT-Berater:in?

Routine findest Du langweilig. Du arbeitest Dich lieber immer wieder in neue Geschäftsfelder und Projekte ein und bist gerne unterwegs. Die Business- und IT-Branche verändern sich ständig – doch Du hast einen Vorsprung und bist immer auf dem neuesten Stand der Technik. Du besitzt nicht nur technisches, sondern auch wirtschaftliches Knowhow. Denn Du bewegst Dich nicht nur sicher in den Entwicklungsumgebungen von SAP, sondern verstehst auch die dort abgebildeten Geschäftsabläufe und kannst Dich gut in Unternehmensprozesse hineindenken. Selbst in unbekannten Gewässern gehst Du nicht unter und lernst schnell dazu.

Den einen Werdegang für IT-Consultants gibt es nicht. Du bist Wirtschaftsinformatikerin, Informatiker, Ingenieurin, IT-Absolvent mit BWL-Kenntnissen oder MBA-Absolventin mit IT-Hintergrund. Aber auch engagierte Quereinsteiger:innen können eine erfolgreiche Laufbahn in der Beratung starten. Deine wichtigsten Eigenschaften sind in jedem Fall: Individualität, Selbstsicherheit, Vielseitigkeit, Pragmatismus und ein Faible für Planung, Organisation, Strategien und Analysen.

Du freust Dich, wenn Du jemanden weiterbringen kannst und bist gerne Dienstleister:in. Dir fällt es leicht, Dich in die Situation anderer hineinzuversetzen. Da Du gut zuhören kannst, entwickelst Du schnell ein Verständnis für die Kund:innen und ihre Branche. Aber du redest auch gerne selbst: Mit der Kund:in, mit deinem Team, mit Softwareherstellern, den Mitarbeitenden der betroffenen Abteilungen und dem Management. Du hast ein Talent dafür, andere von Deinen Ideen zu überzeugen und kannst gut präsentieren.

Du verstehst Dich als Moderator und Vermittlerin zwischen IT- und Business-Welt. Sprachlich bist Du deshalb nicht nur in Englisch topfit, sondern auch ein geschult im Übersetzen von Fachchinesisch. Außerdem verstehst Du allein den tieferen Sinn von Buzzwords.

Was kannst Du verdienen?

Dein Gehalt als IT-Berater:in wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Die Branche, die Größe Deines Unternehmens und auch Dein Abschluss wirken sich nicht unerheblich auf die Zahl auf dem Gehaltszettel aus. Im Schnitt verdient ein IT-Consultant zwischen 48.700 € und 60.600 € zum Berufsstart. In unserer Gehaltsstatistik erhältst Du einen Überblick über die Gehälter aller Branchen, Unternehmensgrößen und weiterer Faktoren, die die Höhe Deines Gehalts beeinflussen.

TL;DR:
  • Als Berater:in dolmetschst und moderierst Du zwischen IT- und Business-Welt.
  • Du arbeitest in der Regel projektbasiert. Fokussierung auf die Kund:in wird groß geschrieben und Routine ist ein Fremdwort.
  • Deine Berufsperspektiven sind sehr gut, besonders wenn Du Dich auf die SAP-Beratung spezialisierst.

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