job I/O – Virtual Job Event: Triff IT-Arbeitgeber live am 16.05.2024 14:00 – 18:00. Jetzt kostenlos anmelden!
Unternehmen suchen nach Dir. LASS DICH JETZT FINDEN!
job I/O – Virtual Job Event am 16.05. Jetzt kostenlos anmelden!
 

Level Up: Dein erster Jobwechsel in der IT

Wann wird es Zeit für neue berufliche Herausforderungen?

Von Jenny Tiesler

 

 

Den Berufseinstieg in die IT-Arbeitswelt hast Du geschafft und Du rockst Deinen Job als Junior Developer, Consultant oder UX’ler:in. Langsam kribbelt es Dich in den Fingern und Du fragst Dich, welche beruflichen Herausforderungen da draußen auf Dich warten? Leichtfertig Deinen Einstiegsjob zu kündigen ist keine gute Idee, nur weil das Gras auf der anderen Seite ein bisschen grüner aussieht. Vor dem Wechsel zu einem anderen Unternehmen oder auf eine andere Position bei Deinem aktuellen Arbeitgeber solltest Du Dir einige Fragen stellen. Welche? Das erfährst Du in diesem Artikel.

Du bist nicht allein: Wechselbereitschaft ist so hoch wie noch nie

Wir haben bewegte Zeiten hinter uns und leben heute in einer Welt, in der es wenige Konstanten gibt. War es bei früheren Generationen üblich, Jahrzehnte bei ein und demselben Unternehmen zu arbeiten, ist es heute vor allem bei Menschen mit akademischer Ausbildung die Regel, die Position alle vier bis fünf Jahre zu wechseln. In einer alle zwei Jahre durchgeführten Studie des Beratungsunternehmens EY gaben 63 Prozent der Befragten an, dass sie 2023 über einen Jobwechsel nachdenken. 2017 war ein Wechsel für 82 Prozent der Befragten kein Thema. Die Wechselbereitschaft ist in den letzten Jahren über alle Generationen hinweg deutlich angestiegen. Die Gründe, weshalb Menschen in ihren Jobs unzufrieden sind, und über einen Wechsel nachdenken, unterscheiden sich aber je nach Generation.

Gründe für den Jobwechsel im Generationenvergleich: Bezahlung und Führungskultur spielt für junge Mitarbeitende eine größere Rolle als bei den Älteren:

Gehalt und Führungskultur ist für jüngere Mitarbeitende ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für einen Jobwechsel.

Quelle: EY-Jobstudie

Für die GenZ und Millennials spielen neben dem Gehalt das Führungsverhalten ihres Teamleads und die Unternehmenskultur eine wichtige Rolle. 

Die unterschiedlichen Optionen: Positionswechsel, Unternehmenswechsel, Jobwechsel

Ein Jobwechsel kann vieles bedeuten: Du kannst innerhalb des Unternehmens die Position wechseln z.B. von einer Developer-Stelle ins Consulting oder Dich weiter spezialisieren z.B. auf IT-Sicherheit. Du kannst aber auch innerhalb einer Branche das Unternehmen – z.B. von einer Agentur auf die Unternehmensseite – wechseln oder einer ähnlichen Tätigkeit in einer ganz anderen Branche nachgehen. Wer genug von der freien Wirtschaft hat, kann als Informatiker:in in den öffentlichen Dienst gehen. Am radikalsten ist es, nicht nur die Branche, sondern das ganze Tätigkeitsfeld zu wechseln. Diese Variante klammern wir aber mal aus. Es ist eher unwahrscheinlich, dass Du der Welt von Bits und Bytes den Rücken kehrst, oder?  

Kenne Deine Gründe für den Jobwechsel

Hand aufs Herz: Wie sieht es bei Dir aus? Gibt es Faktoren bei Deiner Arbeit, die Du selbst nicht selbst ändern kannst und die sich negativ auf Deine Arbeit oder Deine Motivation auswirken? Bevor Du innerlich kündigst, lohnt es sich, diese Faktoren genau anzuschauen. Im ersten Schritt solltest Du versuchen in einem Gespräch mit Deinem Vorgesetzten Lösungen zu finden. Wenn Deine Bedürfnisse und Wünsche nach Veränderung ungehört bleiben, ist es Zeit, über den Wechsel nachzudenken.

  • Quiet Quitting: Laut Marktforschungsinstitut Gallup machen 2022 rund 68 Prozent der Angestellten Dienst nach Vorschrift. Quiet Quitting ist nicht gleichzusetzen mit einer inneren Kündigung. Quiet Quitter mögen ihren Job, sie arbeiten so viel, wie ihr Vertrag vorsieht und sind nicht bereit Überstunden zu machen und eine Extrameile zu gehen. 

Es ist deshalb so wichtig, dass Du Deine Gründe genau analysierst, damit Du nicht Gefahr läufst, beim nächsten Arbeitgeber wieder mit einer überforderten Teamleitung oder fehlenden Entwicklungsperspektiven konfrontiert zu sein.

Die erste Stelle nach der Uni ist ein wichtiger Meilenstein. Du lernst, wie es in der Berufswelt zugeht, wie Abläufe und Prozesse in Unternehmen organisiert sind und wirst dadurch unweigerlich geprägt. Deshalb fällt vielen die Entscheidung, den Einstiegsjob zu kündigen, nicht leicht. Dir schwirren etliche Fragen durch den Kopf, vielleicht mischen sich sogar Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen darunter. Einerseits ist das Team großartig, andererseits willst Du endlich mehr Geld verdienen. Oder Du möchtest Dich weiter spezialisieren, aber die IT bei Deinem Arbeitgeber ist zu klein und Du merkst, dass Du aus der Rolle des Allrounders nicht rauskommen wirst, obwohl Dein Herz für IT-Security schlägt und Du die Cyber-Welt sicherer machen willst? Kurzum, wann ist es Zeit, zu gehen

Kriterien für die Entscheidung: Deine Move-or-Stay-Analyse

Es gibt eine Handvoll Kriterien, die Dir helfen, Deine Entscheidung zu treffen. Und die wollen wir uns jetzt mal näher anschauen.

1. Unternehmenswerte & Unternehmenskultur

Stimmen Eure Werte überein? Unternehmenskultur (Ist Dir z.B. Nachhaltigkeit wichtig, Dein Unternehmen handelt aber entgegengesetzt?) Was sind deine Werte? Was ist Dir wichtig? Und wie verhält sich die Firma? Gibt es eine offene Fehlerkultur oder wird eher das Blame-Game gespielt?

2. Team & Kolleg:innen

Du verbringst potenziell bis zu 40 Stunden mit Deinen Kolleg:innen, das sollte matchen. Pair Programming mit einer Kolleg:in, die Dir komplett unsympathisch ist? Lieber nicht. Klar, Du musst Dich nicht nach Feierabend noch mit Deinem Team treffen und zocken, aber Eure Arbeitsweisen sollten zusammenpassen, damit nicht der eine die Arbeit der anderen ausgleicht oder sich jedes Mal ärgert, weil Code nicht oder schlecht kommentiert ist.

3. Teamleitung/Vorgesetzte:r

Nach dem Gehalt kündigen die meisten Menschen wegen ihrer Führungskraft. Wie zufrieden bist Du? Fühlst Du Dich gesehen und unterstützt? Gibt es meistens nur Druck oder ist sie im schlimmsten Fall gar nicht greifbar und blockiert Dich mit fehlenden Entscheidungen?

4. Gehalt

Ein tolles Team, nice Benefits und eine richtig gute Führungskraft sind wichtig, aber wenn Du bei Gehaltsverhandlungen leer ausgehst und Deine Leistung nicht angemessen honoriert wird, entsteht eine Diskrepanz. Wertschätzung wird nicht nur mit Worten, sondern auch monetär ausgedrückt. Wenn Du Dir unsicher bist, wie hoch Dein Monatsbrutto mit Deiner Erfahrung in Deiner Branche aussieht – unser Gehaltsrechner verrät es Dir.

5. Lernpotenzial

Beim Berufseinstieg steigt Deine Lernkurve steil an und flacht dann mit dem ersten Jahr ab. Wie schätzt Du Deine Möglichkeiten ein, in den nächsten Jahren Neues zu lernen? Kannst Du Dich bei Deinem Unternehmen weiterentwickeln und Dir neues Fachwissen aneignen? Fördert Dein Arbeitgeber z.B. Zertifizierungen und ist an Deiner Weiterbildung interessiert oder bezahlt er Dir eine Scrum-Zertifizierung? Siehst Du für Dich in den nächsten Jahren Raum zum Wachsen? Schreibst Du gefühlt immer dieselben Anwendungen mit demselben Framework und derselben Sprache? Deine Verbesserungsvorschläge werden nicht gehört und Ihr macht Euch immer viel zu viel Arbeit, nur, weil es „schon immer so gemacht wurde“? Auch permanentes Unterfordertsein (Boreout) ist belastend.

6. Entwicklungsperspektive

Gibt es eine berufliche Aufstiegsmöglichkeit für Dich? Vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen oder Agenturen kann es sein, dass es für Dich keinen Perspektiven gibt, z.B. eine Führungsposition zu übernehmen. Du kommst gut bis zum Senior, aber das war der letzte Schritt auf Deiner Karriereleiter. Einfach aus dem Grund, dass die Stelle mit Deinen Vorgesetzen schon besetzt sind und auf absehbare Zeit nicht frei wird. Vorteil bei Großunternehmen und Konzernen: Hier gibt es wesentlich mehr Leitungsposten.

7. Gesundheit

Ein superwichtiger Faktor: Wie geht es Dir bei Deiner Arbeit? Bist Du häufig gestresst? Hast Du viele Krankheitstage? Stress kann sich unmittelbar physisch auswirken und manchmal macht die Arbeit regelrecht krank. Es kann aber auch sein, dass Du z.B. Rückenschmerzen von ungeeigneten Büromöbeln bekommst, Dein Arbeitgeber aber nicht in höhenverstellbare Schreibtische investiert. Oder Du hast andere Einschränkungen, auf die Dein Arbeitgeber keine Rücksicht nehmen kann.

8. Zufriedenheit

Machen Dir die Aufgaben, die Du täglich machst, Spaß? Liegen sie Dir und entsprechen sie Deinen Fähigkeiten und vielleicht auch Interessen? Nein, keine Panik, Du musst in Deinem Beruf keine Berufung sehen, aber doch eine gewisse Sinnhaftigkeit oder Purpose. Wenn die dauerhaft fehlt, kann sich das auf die Motivation auswirken

Mit diesem Framework kannst Du ganz genau analysieren, was bei Dir in Deinem aktuellen Job gerade nicht stimmt. Betrifft Deine Unzufriedenheit nur ein oder zwei Bereiche, mit denen Du aber Leben kannst, z.B. die Unternehmenskultur, mit der Du Dich nicht wohl fühlst? Manchmal kann sich auch ein Bereich so negativ auswirken, dass Du die Position verlassen musst, weil z.B. Deine Gesundheit leidet. Da kann sonst alles andere top sein.  

Checkliste für Deine IT-Karriere

Es ist sinnvoll, sich eine ganz persönliche Checkliste anzulegen, in der Du diese acht Kriterien mit Deiner Situation abgleichst. Manche wissen genau, was nicht stimmt, andere haben nur ein diffuses Gefühl, dass sie einfach unzufrieden im Job sind. Sich schriftlich in Stichpunkten mit diesen Kriterien auseinanderzusetzen, zeigt Dir, was Dir bei Deiner Arbeit und dem Arbeitsumfeld wichtig ist. Und genau diese Facts spielen dann bei Deiner Wahl des nächsten Arbeitgebers eine wichtige Rolle. Schließlich willst Du nicht in ein oder zwei Jahren wieder vor der Entscheidung stehen, den Job zu wechseln. In welche Richtung willst Du Dich weiterentwickeln? Möchtest Du Agile Coach werden oder Dich auf Cloud-Architektur spezialisieren? Ist Dir Nachhaltigkeit sehr wichtig? Oder Du willst Dich zur Führungskraft entwickeln? Ob Du von Unternehmen abgeworben wirst, oder aktiv auf Jobsuche gehst, Dein ganz persönliches Framework hilft Dir, den Job zu finden, bei dem Du in den Bereichen, die Dir wichtig sind, zufriedener sein wirst.

Jobwechsel begründen bei der Bewerbung

Gut begründen solltest Du den Wechsel nicht nur für Dich. Auch in Bewerbungsgesprächen kannst Du gefragt werden, warum Du den Arbeitgeber wechseln willst. Bei Deiner Antwort ist Fingerspitzengefühl gefragt. Hast Du in Wahrheit gekündigt, weil Dein Teamleitung eine Vollkatastrophe war, solltest Du das für Dich behalten. Schlecht über abwesende Personen zu sprechen, ist unprofessionell und wirft im Zweifelsfall kein gutes Licht auf Dich. Besser ist es, zu beschreiben, welche Aspekte Du bei Deiner alten Stelle geschätzt hast. Sprich auch „offen“ an, wo es an Unterstützung und vor allem Perspektiven gefehlt hat, die Du bei der neuen Stelle siehst. Und nun ist es die logische Konsequenz, dass Du Dich dort bewirbst, um Deinem beruflichen Ziel näher zu kommen.

Wann Du den ersten Jobwechsel durchziehst, ist ganz individuell. Einigen bleiben Jahre im ersten Job, andere wechseln bereits nach einem oder zwei Jahren. Einigen Mythen um den Jobwechsel halten sich hartnäckig.

… diese Klischees kannst Du getrost ignorieren:

1. Man sollte alle zwei bis drei Jahre den Job wechseln, weil ein Jobwechsel mit einer Gehaltserhöhung einher geht.

In der Regel bekommst Du bei einem neuen Job mehr Gehalt. Das liegt aber auch daran, dass Du mehr Erfahrung mitbringst und Dich wahrscheinlich auf Stellen bewirbst, die anspruchsvoller sind und Dein Tech Stack größer ist. Entsprechend wirst Du besser bezahlt. Wie hoch der Gehaltssprung ausfällt, hängt von der Branche, der Unternehmensgröße, dem Bundesland und der jeweiligen Stelle ab. Zwischen 5 und 20 Prozent mehr Gehalt können beim Jobwechsel rumkommen.

2. Man soll mindesten 2 Jahre bei einem Arbeitgeber bleiben, sonst betreibt man Jobhopping und es wirkt sich negativ auf den Lebenslauf aus.

Stehen viele Stationen im CV und die Jobs wurden nach kurzer Zeit gewechselt z.B. nach Ende der Probezeit, kann der Eindruck entstehen, die Person ist sprunghaft, unzuverlässig oder nicht loyal. Aber auch hier kommt es auf die Gründe an. Merkst Du schon während der Probezeit, dass die Arbeitsatmosphäre toxisch ist, oder Du als überzeugte Veganer:in ausschließlich Kund:innen aus der Fleischindustrie beraten sollst, macht es wenig Sinn, zwei Jahre zu warten, bis Du den Job wechselst.

Wechsel gut, alles gut?

Anders als bei Deinem allerersten Job nach der Uni bist Du jetzt in der komfortablen Situation, dass Du

1. Berufserfahrung hast,

2. Du ein Netzwerk aufgebaut hast mit Kontakten zu Kolleg:innen und anderen Unternehmen,

3. Du weißt, was Dir bei Deiner Arbeit wichtig ist

4. und was Du auf keinen Fall willst.

Auch 2024 ist der Fachkräftemangel im MINT-Bereich riesig, wie der MINT-Herbstreport des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt. Als Informatiker:in hast Du bei der Jobsuche die Qual der Wahl. Was sie aber nicht einfacher macht. Eine gute Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der IT-Fachabteilungen zu werfen bieten Meet-ups oder Jobmessen. Bei der job I/O von get in IT bist Du komplett anonym unterwegs. Du kannst mit den Mitarbeitenden chatten und Dir gezielt Insights holen zu den Bereichen, die Dir bei Deinem Arbeitgeber wichtig sind. Auch wenn auf dem IT-Arbeitsmarkt die Auswahl für IT-Bewerber:innen größer ist als in anderen Fachgebieten, soll Dich Dein neuer Job zufriedener machen. Dass dieser Plan aufgeht, hängt von Deiner Selbstanalyse ab. In einigen Fällen lohnt es sich, das Gespräch mit dem aktuellen Arbeitgeber zu suchen, offen zu kommunizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Manchmal ist der Jobwechsel genau der richtige Schritt. 

tl;dr:
  • In den ersten Jahren nach dem Berufseinstieg ist es nicht ungewöhnlich, den Arbeitgeber öfter zu wechseln. Du befindest Dich schließlich immer noch in der Orientierungsphase.
  • Analysiere Deine Gründe für den Jobwechsel gut. Erst, wenn Gespräche mit Deiner Führungskraft zu keiner Lösung führen, orientierst Du Dich um. Anders als bei Deinem Einstiegsjob hast Du inzwischen ein berufliches Netzwerk, das Dir hilft.
  • Mache Deine persönliche Move-or-Stay-Analyse. Mit dieser Checkliste weißt Du, welche Bereiche Dir wichtig sind und welche Gründe für einen Wechsel sprechen. Und genau die können auch im nächsten Bewerbungsgespräch relevant sein bei der Frage: "Warum wollen Sie den Arbeitgeber wechseln?". Argumentiere immer positiv.
  • Mehr Gehalt, eine bessere Unternehmenskultur oder Weiterentwicklungsperspektiven: Ob eine Kündigung und ein neuer Job Dich zufriedener machen, hängt von vielen Faktoren ab und ist sehr individuell.

 

Arbeitgeber bewerben sich bei Dir!
Ganz einfach:

Anonymes Profil anlegen
!
Unternehmens- anfragen erhalten
C V
Kontaktdaten freigeben & durchstarten!
Kostenlos registrieren