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Was macht ein Scrum Master?

Aus dem Weg, hier kommt Dein Team

Von Bylle Bauer

 

 

The important thing is not your process. The important thing is your process for improving your process. – Henrik Kniberg, Agile Trainer & Autor

Als Jeff Sutherland und Ken Schwaber Anfang der 1990er-Jahre auf einer Konferenz ihre Methode für Softwareentwicklung vorstellten, hatten sie vermutlich keine Ahnung, welche globale Bewegung mal daraus entstehen würde: Mehr als 30 Jahre später ist Scrum fester Bestandteil des Arbeitsalltags vieler moderner Unternehmen. Das leichtgewichtige Framework kommt mittlerweile längst nicht nur im Software Development zum Einsatz, sondern spielt auch in vielen anderen Unternehmensbereichen eine Rolle.

Welche komplexen Projekte auch immer Dein Team angeht: Als Meister:in der Methode machst Du es ihm dabei so einfach und angenehm wie möglich. Wie? Das erfährst Du hier. 

Was sind Deine Aufgaben als Scrum Master?

Unterm Strich geht es bei Scrum darum, komplexe Aufgaben in kleine Schritte zu zerlegen. Nur die jeweils wichtigsten Tasks werden für den kommenden Sprint (einen Zyklus von 1–4 Wochen) eingeplant und innerhalb dieser Zeitspanne im Team konzentriert abgearbeitet. Nach jedem Sprint haben die Stakeholder die Möglichkeit, die Ergebnisse – die Inkremente – zu bewerten. Ihr iteratives Feedback fließt dadurch direkt in den jeweils nächsten Entwicklungszyklus ein. Projekte werden so besser plan- und steuerbar, Software wird in der Regel schneller fertig und entspricht stärker den Anforderungen der Stakeholder.

Aber auch und besonders für die Teamarbeit bringt Scrum zahlreiche Vorteile. Die Methode erlaubt Teams maximale Autonomie, Selbstorganisation und Entscheidungsfreiheit darüber, wie sie zu dem gewünschten Ergebnis kommt. Das agile Team arbeitet fokussiert und frei von Hindernissen, und daran hast Du als Scrum Master (m/w/d) einen nicht unerheblichen Anteil.

Du bist ein wichtiger Part des agilen Teams, das sonst noch aus der Rolle Product Owner (PO) (m/w/d) und dem Entwicklungsteam (bzw. den Mitarbeitenden eines anderen nach Scrum arbeitenden Unternehmensteils) besteht. Letzteres umfasst meist Frontend- und Backend-Profis, Tester:innen, UX-/UI- Designer:innen und oft auch DevOps Engineers. Jede:r ist gleich wichtig, aber Du hast eine zentrale und, wie wir finden, besonders coole Aufgabe: Du beseitigt Hindernisse, beflügelst die Zusammenarbeit im Team und verbreitest den agilen Spirit im Unternehmen!   

Deine Hauptaufgabe besteht darin, sicherzustellen, dass das Team effektiv nach dem Scrum-Framework arbeiten kann. Die drei Säulen Transparenz, Überprüfung und Anpassung sind Euer Motto. Durch den täglichen Austausch findest Du heraus, wo im Prozess Hindernisse entstanden sind und suchst nach Wegen, jegliche Hürde zu beseitigen. Das erfordert meistens, dass Du mit anderen Teams oder Personen kommunizierst, Ressourcen freimachst, Konflikte löst usw. Außerdem hältst Du externe Störungen fern und schirmst das Team vor Ablenkungen aller Art ab.

Dabei bist Du nicht tagein, tagaus mit Deinem Team zusammen – dieses muss schließlich ablenkungsfrei und fokussiert arbeiten – sondern außer in Notfällen vor allem zu festgelegten Scrum-Events.

Diese sind:

  • Sprint-Planung

  • Daily Standups

  • Review und

  • Retrospektive

Bei der Sprintplanung entscheidet das Team gemeinsam, welche Ergebnisse im kommenden Zyklus geliefert werden sollen. Das Daily ist eins der wichtigsten Instrumente von Scrum, denn durch den stetigen und engmaschigen Austausch werden Probleme im Workflow sofort identifiziert und können behoben werden. Daher wird bei diesen täglich stattfindenden Events innerhalb einer Viertelstunde die gerade getane und die nun zu erledigende Arbeit thematisiert, um zu erkennen, ob sie im Fluss ist oder es Bottlenecks gibt. Im Review wird unter Einbindung der Stakeholder über die Sprintergebnisse gesprochen, und die Retrospektive dient explizit der Reflexion und Optimierung der Teamarbeit nach Scrum.

In der Regel bist Du für die Moderation dieser Meetings zuständig. Du sorgst für den Austausch aller relevanten Infos zum Projektfortschritt im Team und achtest darauf, dass die Timeboxen eingehalten werden – hier bist Du streng, denn ihre Wahrung gehört zu einer der wenigen, aber bedeutenden Regeln des Scrum-Frameworks. Im Falle von Hürden legst Du den Fokus darauf, dem Team zum Beispiel durch Fragetechniken zu eigenen Lösungswegen zu verhelfen und ihnen keine Richtung von außen vorzugeben.

Um sich kontinuierlich zu verbessern, muss man lernen, sich selbst immer wieder zu hinterfragen – das fällt nicht jedem Menschen auf Anhieb leicht. Mit der Etablierung einer positiven Fehlerkultur schaffst Du eine Atmosphäre des ewigen Lernens und machst den Weg frei für Innovation. Deine Kolleg:innen konsultieren Dich bei Fragen, und es ist Dir eine Herzensangelegenheit, dass alle, die mit dem Framework arbeiten, es verstehen und das Optimum aus Scrum herausholen können.

Dahingegen bist Du als Scrum Master nicht für technische Aufgaben verantwortlich. Du bist kein:e Projektmanager:in, verwaltest weder Budgets noch Ressourcen und legst auch keine Ziele fest. Das macht Dein Pendant, die Rolle Product Owner (PO). Du bewertest auch keine Kolleg:innen und baust niemals Druck Richtung Team auf.  

Wo kannst Du als Scrum Master arbeiten?

Wie bereits erwähnt: Scrum kann überall angewendet werden, wo es komplexe Projekte gibt und beschränkt sich keineswegs auf die Softwareentwicklung und das Projektmanagement. Die Methode spielt zum Beispiel in der Produktentwicklung eine wichtige Rolle, wo die höchstmögliche Nähe zu den Kund:innen deren Wünsche perfekt erfüllen kann. Agil entstehende Produkte werden frühzeitig gelauncht und durch das aktive Feedback der User:innen weiterentwickelt – besser kann man den Geschmack des Marktes kaum treffen!

Generell kann Scrum überall da hilfreich sein, wo es auf hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ankommt. So spielt die agile Methode auch im Bildungssektor, in der Politik, für NGOs und zunehmend auch auf dem Bau oder im Öffentlichen Dienst eine Rolle – Projekt ist Projekt! Marketing, HR, Admin-Teams oder Sales können von der Arbeit in kurzen Zyklen ebenso profitieren wie die Patient:innenversorgung im Gesundheitswesen oder natürlich die Games-Branche.

Das Bedürfnis, nach Scrum zu arbeiten, zieht sich zu Deinem Glück nicht nur durch alle möglichen Sektoren, sondern kann auch für alle Unternehmensgrößen vom Start-up über KMU bis hin zum Konzern realisiert werden. Es können sowohl einzelne Teams nach Scrum arbeiten als auch die gesamte Organisation. – wobei es tendenziell einfacher ist, wenn das komplette Unternehmen nach agilen Prinzipien vorgeht, als wenn nur einzelne Abteilungen es tun. Denn hinter Scrum steht ein Mindset, das in entscheidenden Punkten konträr zum traditionellen Organisationsverständnis geht und ein großes Maß an Vertrauen und Motivation seitens der Geschäftsführung voraussetzt. Diese zu wecken, ist Deine Berufung als Scrum Master.  

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Worauf kannst Du Dich spezialisieren?

Innerhalb des Scrum-Spektrums gibt es einige Möglichkeiten, Dich zu spezialisieren. Diese hängen oft mit der Organisation zusammen, für die Du tätig bist. In einem Konzern beispielsweise kannst Du Dich mit der Skalierung agiler Methoden auf viele Scrum-Teams, die am selben Projekt arbeiten, beschäftigen. Dafür kommst Du um Konzepte wie SAFe – Scaled Agile Framework – oder LeSS – Large Scale Scrum – kaum herum.

Mit wachsender Praxiserfahrung als Scrum Master verfügst Du über ausreichend Wissen, um als Agile Coach zu arbeiten. Hier geht es vorwiegend darum, agile Praktiken zu vertiefen oder mehrere Teams gleichzeitig auf dem Weg zum agilen Arbeiten zu begleiten. Neben einem großen, stets wachsenden theoretischen Wissen solltest Du Dir explizite Coaching-Skills aneignen, um diese Rolle gut auszufüllen.

Viele Scrum Master sind im Rahmen des Change Consultings auf die Einführung agiler Methoden in vormals traditionell tickenden Organisationen spezialisiert. Für einen festgelegten Zeitraum in ein Unternehmen zu gehen und dort tragfähige agile Prozesse zu implementieren, ist eine schwierige und oft kaum vollständig zu bewältigende Aufgabe, deren Erfolg mit der Motivation und dem Engagement des Managements steht und fällt.

Du kannst eine ganze Menge zum Verständnis agiler Methoden beitragen und Scrum zumindest in Teilen einer Organisation erfolgreich einführen. Neben der anfänglichen Begleitung der Scrum-Teams gehört auch ihre Schulung zu Deinen Aufgaben. So organisierst Du Workshops, hältst Präsentationen und stellst Zusatzmaterial bereit. Ab und zu schreibst Du auch mal einen Blogartikel oder erfreust ein Publikum im Rahmen eines Vortrags zu einem einschlägigen Thema. Das macht nicht nur Spaß, sondern ist auch gut bezahlt.  

Bist Du ein Scrum Master? 

Du kennst Dich mit der Materie exzeptionell gut aus und bist geradezu wild darauf, Dein agiles Wissen immer zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu halten. Du sammelst Praxiserfahrung, wo es geht, denn dadurch lernst Du, die Methode auf die unterschiedlichsten Anforderungen und Bereiche anzuwenden. Dafür bildest Du Dich aktiv weiter, liest, hörst und siehst alles über Scrum, tauschst Dich mit anderen Vertreter:innen der Zunft aus und besuchst fachbezogene Events wie den Scrum Day oder den Agile Summit.

Als Scrum Master ist Dir klar, dass die Kund:innen Dreh- und Angelpunkt Deines Handelns sind. Für ihre Zufriedenheit steigst Du täglich in die Bütt und verhilfst Deinem Team zu einer kontinuierlichen Auslieferung von Wert. Dank Deiner hohen Dienstleistungsorientierung bereitet Dir das aber kein Kopfzerbrechen!

Neben handfesten methodischen Fähigkeiten brauchst Du als Scrum Master auf jeden Fall auch ein paar solide Soft Skills, die Dir die agile Arbeit überhaupt erst möglich machen. Neben einem großen Teamspirit gehören Flexibilität und Lösungsorientierung dazu, außerdem viel Empathie und eine Prise Durchsetzungskraft. Dein Kommunikationstalent kommt zusammen mit der Fähigkeit, andere so zu enablen, dass sie selbst einen Weg zum Ziel finden können. Mit dem Ehrgeiz im Gepäck, auch Dich selbst immer weiterzuentwickeln, reflektierst Du Dein Verhalten routiniert und polierst es mit Freude auf Hochglanz.  

Was kannst Du als Scrum Master verdienen?

Je nachdem, in welcher Branche, Stadt und Unternehmensgrößenordnung Du als Scrum Master unterwegs bist, kannst Du, grob gesagt, schon als Junior zwischen 40.000 € und 60.000 € verdienen – obendrein gewinnst Du wertvolle Berufserfahrung, die Deinen Marktwert nochmal erheblich steigert. So kannst Du – vor allem natürlich bei einem Berufswechsel – ab ca. 2 Jahren als Scrum Master bei Gehaltsverhandlungen nochmal um die 20.000 € mehr einfordern. Senior Scrum Master, die womöglich auch noch in der Consulting-Branche tätig sind und den kulturellen Wandel in einem renommierten Konzern begleiten, können ab 80.000 € und auch viel mehr pro Jahr einstreichen. Also, Scrum as you are!

tl;dr:
  • Als Scrum Master bist Du neben der Rolle Product Owner und dem Entwicklungsteam ein unverzichtbarer Bestandteil des Scrum Teams.
  • Statt technisch mitzumischen oder als Bindeglied zu den Stakeholdern zu fungieren, besteht Deine Hauptaufgabe als Scrum Master darin, dafür zu sorgen, dass Dein Team nach den Prinzipien des agilen Frameworks und frei von Hindernissen oder Störungen arbeiten kann.
  • Dafür stattest Du Deine Kolleg:innen mit ausreichend Wissen über die Methode aus und begleitest sie im Rahmen feststehender agiler Events wie dem Daily oder der Sprintplanung.
  • Für Dich als Scrum Master stehen die Türen in allen möglichen Branchen, Unternehmensbereichen und Größenordnungen offen, und auch Dein Gehalt kann sich absolut sehen lassen.
 

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