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Informatikstudium vs. Ausbildung zum Fachinformatiker

Theoretisches Fundament oder hands on im Ausbildungsbetrieb?

Von Jenny Tiesler

 

 

Deine DNA ist digital und Du weißt, dass Du Deine Brötchen in der IT verdienen möchtest? So wenig, wie es "DIE" IT gibt, so wenig gibt es "DEN" einen Weg dorthin. Viele Wege führen zum Traumjob in der IT. Zu den unterschiedlichen Ausbildungswegen, die Dich für den Berufseinstieg in die IT qualifizieren, gehört das klassische Informatikstudium an einer Uni, einer FH oder ein duales Studium. Im Bereich der beruflichen Bildung gibt es inzwischen sogar sieben verschiedene IT-Ausbildungen. Höchste Zeit, mal genauer hinzuschauen. Schließlich rankt der Fachinformatiker unter den Ausbildungsberufen auf Platz 2 – zumindest bei männlichen Ausbildungssuchenden.

Bei der Entscheidung für ein Informatikstudium oder eine Ausbildung zur Fachinformatiker:in spielen viele Faktoren eine Rolle. Du bist Dir nicht sicher, welcher Weg der richtige für Dich ist? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf diese beiden Wege und helfen Dir dabei, herauszufinden, welcher am besten zu Dir passen könnte. 

Warum Informatik studieren?

Das Studienfach Informatik ist viel mehr als "was mit Computern". Informatik ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die alle Bereiche unserer Gesellschaft durchdringt. Kein Unternehmen, keine Öffentliche Verwaltung, keine Industrie, keine Infrastruktur funktioniert heute ohne Informationstechnologie.

Als Informatiker:in löst Du Probleme. Dafür analysierst Du die Anwendungsbereiche und schälst die wichtigsten Kriterien heraus, die für die Beseitigung des Problems relevant sind. Weniger wichtige Punkte stellst Du zurück und entwickelst im Austausch mit Fachexpert:innen des Anwendungsbereiches eine technische Lösung. Du machst also viel mehr als "nur" Software zu entwickeln. Du bist eine Architekt:in und orchestrierst eine Menge an Stellschrauben, die als Gesamtpaket eine Aufgabe erfüllen und ein spezifisches Problem lösen. Ob Du Dich später auf die IT-Beratung konzentrierst, als KI-Entwickler:in Algorithmen schreibst, als IT-Forensiker:in Verbrechen auf der Spur bist oder Dich an der Schnittstelle zur Hardware bewegst: im Informatikstudium wird Dir der theoretische Überbau vermittelt. 

Das Informatik-Studium ist das Richtige für Dich, wenn Du

  • Dich gerne mit Mathematik auseinandersetzt,

  • Dich gut selbst motivierst,

  • gut Englisch kannst und

  • gerne abstrakte Probleme löst.

Wenn Du Dich schon während des Bachelor-Studiums auf ein bestimmtes Feld der Informatik spezialisieren möchtest, bietet die deutsche Hochschullandschaft eine große Auswahl an Bindestrich-Fächern: von der Agrarinformatik, der Bioinformatik über Sozioinformatik bis zum Studiengang Cybersecurity und dem Klassiker Wirtschaftsinformatik

Welche Voraussetzungen brauchst Du für ein Informatikstudium?

Für einen Informatik-Bachelor an einer deutschen Uni musst Du formelle Zulassungsbedingungen erfüllen. Die Allgemeine Hochschulreife oder ein vergleichbarer Abschluss reichen meistens aus. Mit einer Ausbildung und mehreren Jahren Berufserfahrung kannst Du Dich ebenfalls in der Regel einschreiben. Je nach Uni und Studienschwerpunkt gibt es einen Numerus Clausus. Die meisten Informatik-Studiengänge sind zulassungsfrei.

Informatik gilt als einer der schwersten Studiengänge und vor allem der Mathe-Teil bereitet vielen Probleme. Die meisten Unis bieten deshalb Vorbereitungskurse an, in denen Du Deine Wissenslücken gut schließen kannst und top vorbereitet in die 6 bis 7 Semester startest. 

Warum eine Ausbildung zur Fachinformatiker:in machen?

Du bist eher praktisch veranlagt und lernst am besten hands on, statt Dich dem Problem theoretisch im Hörsaal zu nähern? Dann könnte eine Ausbildung als Fachinformatiker:in das Richtige für Dich sein! In der Berufsausbildung wirst Du in den täglichen Herausforderungen des Berufslebens geschult und Du kannst Deine neuen Java- und PHP-Skills direkt am lebenden Projekt testen. In der dualen Berufsausbildung lernst Du den theoretischen Teil an der Berufsschule entweder regelmäßig ein- bis zweimal pro Woche oder im Blockunterricht. Praxis trifft auf Echtzeit-Herausforderungen: Im Betrieb testest Du anschließend Dein Wissen in der Praxis. Während Du bei den Studiengängen aus einer immer größer werdenden Auswahl an Fachrichtungen und Vertiefungen wählen kannst, bist Du bei der Ausbildung eingeschränkter.

Bei der Ausbildung zur Fachinformatiker:in kannst Du zwischen diesen vier Schwerpunkten wählen:

  1. Systemintegration

  1. Anwendungsentwicklung

  1. Digitale Vernetzung

  1. Daten- und Prozessanalyse

Wenn Du nach Deinem Abi bereits weißt, dass Du Dir nichts Cooleres vorstellen kannst, als Software zu entwickeln, dann musst Du nicht unbedingt Informatik studieren. Bei der Ausbildung zur Fachinformatiker:in für Anwendungsentwicklung (FIAE) startest Du direkt praxisorientiert und lernst im Unterricht mehrere Programmiersprachen. An Unis wird oft nur eine Sprache gelehrt, die übrigen bringst Du Dir im Selbststudium bei. Das fällt nicht allen gleich leicht und Du brauchst dafür eine große Portion intrinsischer Motivation. In der Ausbildung hast Du neben den Lehrkräften an der Berufsschule mit Deiner Ausbilder:in eine Mentor:in an Deiner Seite, die Dich auf Deinem Weg begleitet und Dir mit Tipps hilft. Nebenbei lernst Du nicht nur Software zu entwickeln, IT-Systeme zu konfigurieren, Netzwerke aufzubauen und Hardwarekomponenten zu installieren. Du lernst auch, wie die Arbeitsprozesse in Unternehmen ablaufen, wie Teamwork und (agiles) Projektmanagement funktioniert. Deine Abschlussprüfung legst Du am Ende der Ausbildungszeit vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) ab. 

Die Ausbildung zur Fachinformatiker:in ist das Richtige für Dich, wenn Du

  • Theorie am liebsten direkt praktisch anwendest,

  • eine vorgegebene Struktur brauchst und

  • gerne mit vielen Menschen kommunizierst. 

Welche Voraussetzungen musst Du für die Ausbildung mitbringen?

Für die dreijährige Ausbildung im Betrieb reicht theoretisch ein Realschulabschluss. Mit dem Abi hast Du aber oft bessere Karten und kannst die Ausbildungszeit verkürzen. Im Idealfall stehen auf Deinem Zeugnis gute Noten in Mathe, Informatik und Englisch.

Youtuber und Autor Florian Dalwigk stellt in seinem Video Informatikstudium und IT-Ausbildung gegenüber. Er zeigt Dir, welche Vor- und Nachteile beide Wege in den IT-Job mit sich bringen.

Schneller Berufseinstieg oder intensives Theoriestudium: So triffst Du die richtige Entscheidung

Auf Anhieb die richtigen Weichen für Deinen späteren Beruf zu stellen, ist gar nicht so leicht. Mit einem Praktikum bekommst Du erste Insights in den Berufsalltag und kannst Deinen Wunsch-IT-Job einem ersten Realitätstest unterziehen. Mit etwas Erfahrung im Job fällt es Dir leichter, ein konkretes Bild Deiner beruflichen Zukunft zu entwerfen. Und um genau das geht es: Je konkreter Deine Vorstellung Deines späteren Job-Ichs, desto einfacher wird die Entscheidung.

Diese Fragen helfen Dir bei der Orientierung:

  • Welche Informatik-Fachrichtungen reizen Dich besonders?

Bist Du eher der kreative Mensch, der schicke Apps entwickeln möchte, oder interessierst Du Dich mehr für die Technik hinter den Kulissen, wie das Aufbauen von Netzwerken und die Wartung von IT-Systemen?

  • Welche Karriereziele möchtest Du erreichen?

Keine Panik, Du brauchst noch keinen ausgefeilten Karriereplan, aber einen allgemeinen Masterplan solltest Du langsam entwickeln. Du siehst Dich in 10 Jahren als Cloud Architect IT-Landschaften konzipieren? Oder Du träumst vom Posten als CTO? Oder stimmt Dich die Vorstellung, als FISI (Fachinformatiker:in für Systemintegration) die IT-Infrastruktur einer öffentlichen Einrichtung zu optimieren und damit einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, glücklich?

  • Wie wichtig ist es für Dich, während der Ausbildung Geld zu verdienen?

Willst Du lieber heute als morgen “richtig” arbeiten und ins Berufsleben einsteigen? Oder bist Du eher der Forschergeist, der sich gerne intensiv mit theoretischem Wissen auseinandersetzt?

  • Wie viel Zeit willst Du in Deine Ausbildung investieren?

Bist Du bereit mindestens 3 Jahre in ein Bachelor-Studium zu investieren und Dich im Anschluss mit einem Master weiter zu spezialisieren, bevor Du ins Arbeitsleben startest? 

Money, Money, Money: Studi-Job, Bafög und Ausbildungsgehalt

Glücklicherweise sind die Zeiten von Studiengebühren vorbei. Trotzdem ist ein Studium mit Kosten verbunden: WG-Zimmer, Semesterbeitrag und die Dinge des täglichen Lebens musst Du als Student:in finanziell stemmen. Neben Bafög, der Unterstützung von den Eltern, Studienkrediten und Stipendien kannst Du als Werkstudent:in in einem IT-Job Geld verdienen und wertvolle Programmiererfahrung sammeln.

Entscheidest Du Dich für eine IT-Ausbildung, dann bekommst Du für Deine Arbeit ein Ausbildungsgehalt. Wie hoch das ausfällt, hängt u.a. davon ab, in welcher Branche Dein Ausbildungsbetrieb angesiedelt ist.

Als Azubi mit der Fachrichtung Systemintegration liegt Deine Ausbildungsvergütung

  • im 1. Ausbildungsjahr: zwischen 830 und 930 €

  • im 2. Ausbildungsjahr: 910 und 980 €

  • im 3. Ausbildungsjahr: 970 und 1.060 €

Hinweis: Faktoren wie Dein Wohnort, Tarifverträge, Betriebsgröße und Branche haben großen Einfluss auf Dein Gehalt in der Ausbildung. 

Fachinformatiker:in vs. Informatiker:in: Job-Aussichten und Karrieremöglichkeiten

Sowohl das Informatikstudium als auch die Ausbildung als Fachinformatiker:in eröffnen Dir jede Menge Karrierewege, die Du beschreiten kannst – vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels. Mit dem Informatikstudium hast Du ein breites Wissensspektrum und Du kannst Dich auf verschiedene Fachrichtungen wie Künstliche Intelligenz, Datenanalyse oder Cybersecurity spezialisieren. Du kannst als Softwareentwicklerin, Data Scientist oder IT-Berater in Forschungseinrichtungen, Technologieunternehmen oder Start-ups arbeiten. In Großunternehmen und Konzernen zählen Formalia und Titel oft mehr. Hier ist Dein akademischer Abschluss der Schlüssel für Führungspositionen.

Mit einer Ausbildung als Fachinformatiker:in kannst Du Dich auf verschiedenen Fachgebieten wie Cloud Computing, Cybersecurity, Webentwicklung, Datenbanken und Künstliche Intelligenz weiterbilden. Zertifizierungen von renommierten Organisationen und Unternehmen wie Microsoft, SAP, Cisco oder Oracle sind gute Möglichkeiten. Ob mit Uni- oder IHK-Abschluss: Entscheidend für IT’ler:innen ist das lebenslange Lernen. In der sich ständig weiterentwickelnden IT-Branche musst Du immer auf dem neuesten Tech-Stand bleiben und die Nase in den Wind halten. 

Mit diesem Einstiegsgehalt kannst Du rechnen

Dein erstes Gehalt hängt von verschiedenen Faktoren ab wie der Branche, der Unternehmensgröße, dem Standort und Deiner persönlichen Qualifikation. In der Regel haben Informatiker:innen mit einem Hochschulabschluss tendenziell ein höheres Einstiegsgehalt im Vergleich zu Fachinformatiker:innen. Allerdings kannst Du als Fachinformatiker:in mit Deiner praxisorientierten Ausbildung plus Berufserfahrung im Gegensatz zu anderen Berufen relativ hohes Einstiegsgehalt erzielen.

Wenn Du es ganz genau wissen willst, wirf unseren Gehaltsrechner an und gib Deine individuellen Daten ein. 

Gehaltsrechner
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Ob Du Dich für ein Informatikstudium oder eine Ausbildung im IT-Bereich entscheidest, Du wirst Teil einer spannenden und dynamischen Branche. Das Informatikstudium vermittelt Dir ein tiefes Verständnis der Theorie und die Möglichkeit, die Technologie der Zukunft zu gestalten. Eine Ausbildung bereitet Dich auf einen direkten Einstieg ins Berufsleben und die Anwendung Deiner IT-Skills in realen Situationen vor. Egal wofür Du Dich letztendlich entscheidest, berücksichtige bei Deiner Wahl Deine eigenen Interessen, Stärken und Ziele. Also mach Dich bereit, um die Welt der Bits und Bytes zu erobern!

tl;dr:
  • Die Entscheidung zwischen einem Informatikstudium und einer Ausbildung im IT-Bereich ist eine persönliche Wahl. Berücksichtige dabei unbedingt Deine Interessen, Ziele und Fähigkeiten. Es gibt keine "richtige" oder "falsche" Entscheidung.
  • Das Informatikstudium bietet ein breites Wissensspektrum und Du kannst Dich auf verschiedenen Fachrichtungen wie Cybersecurity oder KI spezialisieren. Die Ausbildung zur Fachinformatiker:in hingegen bietet Dir eine praxisnahe Ausbildung und den direkten Einstieg ins Berufsleben.
  • Beide Wege eröffnen Dir vielfältige Karriereoptionen, wobei Du mit Studienabschluss eher Führungspositionen z.B. in Großunternehmen übernehmen kannst. Nach der Ausbildung zur Fachinformatiker:in hast Du die Möglichkeit Dich mit Weiterbildungen und Zertifikaten zusätzlich zu qualifizieren.
  • Dein persönlicher Ausbildungsweg ist keine Sackgasse. Nicht wenige beginnen nach der Fachinformatiker:innen-Ausbildung ein Informatik-Studium.
 

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